Politik

Rakete bringt Satelliten für EU-Navigationssystem Galileo ins All

Am Mittwoch wurden vier weitere Satelliten für das europäische Navigationssystem ins All gebracht. Die Unabhängigkeit von den Systemen der USA, Russlands und Chinas ist damit fast erreicht.
25.07.2018 13:50
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana sind am Mittwoch vier weitere Satelliten von Europas zivilem Navigationssystem Galileo ins All gestartet. Die Ariane-5-Rakete mit dem Satellitenquartett an Bord hob kurz vor 13.30 Uhr deutscher Zeit von der Startrampe ab, wie Internet-Livebilder der Europäischen Weltraumagentur ESA zeigten.

Mit den vier neuen Satelliten "Tara", "Samuel", "Anna" und "Ellen" wächst das Galileo-System auf nunmehr 26 Satelliten, was eine fast globale Abdeckung mit Galileo-Signalen ermöglicht. Die Galileo-Konstellation im All ist damit nahezu vollständig.

Dies bedeutet laut Deutschem Raumfahrtzentrum DLR, dass Nutzer Anfang 2019 ausschließlich mit Galileo-Signalen global navigieren können. Bislang war dies nur in Kombination mit den militärisch kontrollierten Navigationsdiensten GPS (USA), Glonass (Russland) oder Beidou (China) möglich.

Das Navigationssystem, mit dem Europa dem US-System GPS Konkurrenz machen will, soll auf insgesamt 30 Satelliten basieren. Bis zum Jahr 2020 könnten alle Galileo-Dienste weltweit verfügbar sein. Erste Dienste werden bereits seit Mitte Dezember 2016 angeboten.

Die vier neuen Satelliten sind wie ihre Vorgänger jeweils rund 715 Kilogramm schwer. Die Galileo-Satelliten umkreisen die Erde in einer Höhe von 23.222 Kilometern und benötigen für eine Erdumrundung rund 14 Stunden.

Laut DLR gibt es weltweit alleine 17 Orte, teils mit mehreren Bodenstationen, an denen die Galileo-Signale empfangen und verarbeitet werden können - von Svalbard auf Spitzbergen bis Troll in der Antarktis, von Tahiti bis La Réunion.

Die ersten Tage im All werden die vier jüngsten Galileo-Satelliten nun vom französischen Kontrollzentrum in Toulouse gesteuert. Anschließend übernimmt das Galileo-Kontrollzentrum beim DLR im Oberpfaffenhofen bei München die Steuerung. Das in der oberbayerischen Gemeinde Weßling gelegene Zentrum kontrolliert die komplette Satellitenflotte des Galileo-Programms.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...