Technologie

Technologie-Konzerne dringen nach Afrika vor

Lesezeit: 1 min
27.07.2018 22:34
Die großen Internet-Konzerne erschließen neue Märkte in Afrika.
Technologie-Konzerne dringen nach Afrika vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Auf der Suche nach neuen Märkten eröffnet eine steigende Zahl von großen Internet-Konzernen Niederlassungen in Afrika. Wie die „Business Times“ melden, hat Google angekündigt, Afrikas erstes Labor für Künstliche Intelligenz in der ghanesischen Hauptstadt Accra zu eröffnen. Facebook hat bereits ein Büro in Nigerias Hauptstadt Lagos. Im Mai besuchte der nigerianische Vizepräsident, Yemi Osinbajo, das Silicon Valley, um Werbung für sein Land als neuen Standort für amerikanische Technologie-Konzerne zu machen.

Marktbeobachter sehen in dem Vorstoß der Technologie-Riesen das Bestreben, neue Märkte zu erschließen. In Afrika leben schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen, von denen 60 Prozent jünger als 24 sind. Nach Schätzungen der UN wird sich die Bevölkerung bis zum Jahr 2050 in etwa verdoppeln. Die jungen Afrikaner stehen im Ruf, äußerst technik-affin zu sein. Smartphones gelten weithin als Statussymbole.

Facebooks Afrika-Beauftragte, Ebele Okobi, kündigte an, dass das soziale Netzwerk 50.000 Nigerianern „die digitalen Fähigkeiten beibringen wird, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein“. Im Gegenzug könne das Unternehmen in Nigeria neue Strategien und Produkte testen.

Facebook und Google ernten aber auch Kritik. Einige Beobachter sagen, dass die großen Technologie-Konzerne vor allem daran interessiert seien, weltweite Monopole zu bilden. Darüber hinaus gebe es eine enge Zusammenarbeit mit afrikanischen Regierungen, die an Datenschutz selbstverständlich nicht interessiert seien, sondern – im Gegenteil – das Internet als Überwachungsinstrument nutzen. Die in Afrika gewonnenen Erkenntnisse könnten den Technologie-Konzerne unter Umständen später auch bei ihren Geschäften in anderen Teilen der Welt – beispielsweise in Europa – zugutekommen.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...