Politik

Gericht in Brasilien verbietet Glyphosat

Ein Gericht in Brasilien hat den Einsatz des Pestizids Glyphosat verboten.
08.08.2018 00:33
Lesezeit: 1 min

Ein Gericht in Brasilien hat den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ausgesetzt. Wie am Montag aus Gerichtsunterlagen laut Reuters hervorging, dürfen neue Produkte mit der Chemikalie nicht mehr angemeldet werden, bestehende Zulassungen sollen in den kommenden 30 Tagen aufgehoben werden. Die Maßnahme soll in Kraft bleiben, bis die Regierung über die Giftigkeit von Glyphosat entschieden hat. Auch das Insektenvernichtungsmittel Abamectin und das Anti-Pilz-Mittel Thiram dürfen zunächst nicht mehr eingesetzt werden.

Glyphosat ist Kernbestandteil des Mittels Roundup der Bayer-Tochter Monsanto. Diese nahm zunächst nicht zu dem Urteil Stellung. Der Direktor des Agrar-Branchenverbandes Abag, Luiz Lourenco, kritisierte die Anordnung: "Ohne diese Produkte kann keine Landwirtschaft betrieben werden."

In Brasilien werden genetisch veränderte Varianten von Sojabohnen, Mais und Baumwolle eingesetzt, die gegen Glyphosat resistent sind. Das Land ist der weltgrößte Exporteur von Sojabohnen, insbesondere wegen der Nachfrage aus China. Glyphosat wird von Umweltverbänden für das Artensterben und die Entstehung resistenter Unkräuter verantwortlich gemacht. In den USA wurde zudem im Juli eine Klage zugelassen, der zufolge Roundup krebserregend sein soll. Monsanto hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Auch in Deutschland wird über den Einsatz von Glyphosat gestritten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...