Technologie

Australien nutzt Blockchain für Container-Transport nach Deutschland

Zum ersten Mal ist bei einem realen Waren-Transport Blockchain zum Einsatz gekommen.
20.08.2018 01:24
Lesezeit: 1 min

Die australische Commonwealth Bank hat bei der Lieferung einer 17 Tonnen schweren Mandel-Ladung Blockchain zum Einsatz gebracht. Das meldet der „Maritime Executive“. Die Bank nutzte bei dem Transport, der vom südwestlichen Bundesstaat Victoria nach Hamburg ging, die Blockchain-Plattform „Ethereum“, die Distributed-Ledger-Technologie (eine Art Transaktions-Datenbank), Smart Contracts (Computerprotokolle, die Verträge abbilden) sowie das Internet der Dinge. Am Transport waren unter anderem der Agrar-Konzern „Olam International“, die Eisenbahn-Gesellschaft „Pacific National“, der Hafen von Melbourne, die Stauerei „Patrick Terminals“ sowie die Reederei OOCL beteiligt.

Durch den Blockchain-Einsatz wurde ein Großteil der Frachtpapiere, die bei normalen Transporten notwendig sind, unnötig. Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass ein Wegfall der zeitaufwendigen Bearbeitung der papiernen Frachtdokumente das Volumen des Welthandels um eine Billion Dollar pro Jahr erhöhen könnte.

Der Einsatz der Blockchain bei dem Mandel-Transport brachte noch einen weiteren Vorteil mit sich. An dem Container, in dem die Ladung untergebracht war, waren mehrere Instrumente befestigt, die unter anderem Position, Temperatur und Luftfeuchtigkeit anzeigten. Die auf diese Weise gewonnenen Daten wurden in einer – Außenstehenden nicht zugänglichen – Blockchain festgehalten, in die alle Parteien, die an dem Transport beteiligt waren, Einsicht hatten. Auf diese Weise waren sie während des gesamten mehrwöchigen Transports in der Lage, die Sendung zu kontrollieren. Eine solche Kontrolle bedeutet gerade beim Transport von verderblichen Lebensmitteln einen großen Vorteil. Setzt sich die Technik durch, könnten sogar die Verbraucher von ihr profitieren. Es wird erwogen, ihnen mittels eines Aufdrucks auf der Verpackung Einblick in die Blockchain zu gewähren. Sie wären dann in der Lage, den Weg der von ihnen gekauften Ware zurückzuverfolgen.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

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