Finanzen

Aufsicht: Standards bei Kreditvergabe verschlechtern sich deutlich

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor einer derzeit zu beobachtenden Verschlechterung der Standards bei der Kreditvergabe.
24.08.2018 14:13
Lesezeit: 1 min

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor einer deutlichen Verschlechterung der Standards bei der Kreditvergabe an Unternehmen, wie Reuters berichtet.

Sorgen bereitet der Institution demnach die laxe Kreditvergabe vieler Institute: "Wir stellen fest, dass sich die Standards lockern. Das gilt vor allem für Unternehmenskredite", sagte der für die Aufsicht über die Kreditinstitute zuständige BaFin-Direktor Raimund Roeseler. Ähnlich wie vor der Finanzkrise vor zehn Jahren verzichteten viele Banken bei Darlehen heute wieder auf Schutzklauseln. Sollte in den kommenden Jahren die Konjunktur schwächeln, deshalb mehr Kredite ausfallen und gleichzeitig die Zinsen nochmals sinken, rechnet die Bafin mit einer wachsenden Zahl von Schieflagen bei Banken.

Das Phänomen sinkender Schutzstandards für die Geldgeber ist seit einigen Jahren auch verstärkt in den USA zu beobachten, wo sogenannte Covenant Lite-Kredite immer populärer werden. Insgesamt mehren sich dort die Anzeichen für eine Überschuldung zahlreicher Unternehmen.

Die BaFin warnt zudem vor einer Zerstückelung des deutschen Bankenmarktes. "Wir brauchen eine große, globale Bank, die Unternehmen ins Ausland begleitet", sagte Roeseler. Banken müssten sich bereits heute für den nächsten Abschwung wappnen, entschlossener sparen und ihre Prozesse weiter verschlanken - dazu gehöre auch die vermehrte Auslagerung von Aktivitäten. Am Ende dürfte jedoch keine Zertrümmerung des Sektors stehen.

Unter den heimischen Finanzinstituten kann lediglich die Deutsche Bank als wirklich global tätiges Institut gelten, allerdings steht sie deutlich abgeschlagen hinter den großen Wall-Street-Häusern und großen europäischen Instituten. Ansonsten ist der deutsche Bankenmarkt zersplittert, da neben den privaten Geldhäusern hunderte Genossenschaftsbanken und Sparkassen um die Kundschaft buhlen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...