Finanzen

Ausländische Investoren ziehen sich aus Italiens Anleihemarkt zurück

Ausländische Investoren haben sich im Mai und im Juni aus italienischen Staatsanleihen zurückgezogen.
27.08.2018 00:30
Lesezeit: 1 min

Anleger haben sich in den vergangenen Monaten in großem Stil auch aus dem Markt für italienische Staatsanleihen zurückgezogen. Die Abflüsse von Geldern ausländischer Investoren erreichten im Juni einen Wert von 38 Milliarden Euro, nachdem bereits im Mai rund 34 Milliarden abgezogen waren, berichtet die Financial Times.

Derzeit liegen die Renditen für Italiens Staatsanleihen mit rund 3,11 Prozent auf zehnjährige Papiere wieder auf jenem erhöhten Niveau, welches sie Ende Mai eingenommen hatten. Damals hatte es starke Schwankungen und Renditeaufschläge im Markt für italienische Bankanleihen gegeben, nachdem die EU-kritischen Parteien Lega und 5 Sterne eine Regierungskoalition gründeten.

„Wir hatten damit gerechnet, dass die Abverkäufe italienischer Schuldentitel auch im Juni weitergingen, aber die Zahlen sind doch höher ausgefallen, als wir erwartet hatten“, wird ein Analyst von Jefferies von der FT zitiert.

Während sich die Ausländer zurückziehen, springen die heimischen Banken ein. Im zweiten Quartal erhöhten diese ihre Bestände an italienischen Staatsanleihen insgesamt um rund 40 Milliarden Euro.

„Italiens wirtschaftliche Fundamentaldaten sind in Ordnung. Was die Martteilnehmer interessiert ist, wie es mit den Verhandlungen zum nächsten Staatshaushalt weitergeht. Danach wird sich die Lage beruhigen, etwas Schwankungsanfälligkeit ist längst eingepreist“, wird ein Analyst von JPMorgan Asset Management zitiert.

Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo hatte am Donnerstag damit begonnen, ihre erste unbesicherte Senior-Anleihe seit März des laufenden Jahres zu emittieren. Das Angebot brachte bislang rund 1 Milliarden Euro für eine Anleihe mit Laufzeit von 5 Jahren und einer Rendite von etwa 200 Basispunkten (2 Prozent) oberhalb des europäischen Benchmark für Investment Grade-Anleihen ein, berichtet die Financial Times.

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