Politik

Russland warnt vor Destabilisierung in der Ost-Ukraine

Der Tod des Rebvellenführers Sachartschenko in der Ost-Ukraine nährt in Russland die Sorge wegen einer neuen Destabilisierung.
31.08.2018 22:16
Lesezeit: 1 min

Ein Rebellenführer in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko, ist bei einer Explosion in einem Café in Donezk getötet worden. Das russische Außenministerium machte die ukrainische Führung in Kiew dafür verantwortlich. Diese wies die Vorwürfe zurück.

Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Tod von Sachartschenko als heimtückisches Verbrechen. "Die, die den Weg von Terror, Gewalt und die Verbreitung von Angst eingeschlagen haben, suchen keine friedliche Lösung des Konflikts", sagte Putin.

Die Untersuchungskommission der russischen Regierung leitete eine Untersuchung ein. Der Tod von Sachartschenko werde als internationaler Terrorakt eingestuft. Sachartschenko sei "als Folge eines Terroraktes" ums Leben gekommen, meldete die Nachrichtenagentur Donezk, das Sprachrohr der abtrünnigen Region Donezk. Der stellvertretende Ministerpräsident der Region, Alexander Timofejew, sei verletzt worden. Dmitry Trapeznikow, stellvertretender Chef des Ministerrats, sei bei einer Krisensitzung vorläufig zum Nachfolger von Sachartschenko ernannt worden. Die Rebellen kontrollieren seit 2014 den Osten der Ukraine und haben die international nicht anerkannte Volksrepublik Donezk ausgerufen.

Das russische Außenministerium erklärte der Nachrichtenagentur RIA zufolge, man habe allen Grund zu glauben, dass die Führung in Kiew hinter dem Mord stecke. Sachartschenkos Tod zeige, dass die ukrainische Führung sich entschieden habe, sich an einem blutigen Kampf zu beteiligen. Die Regierung in Kiew habe ihr Versprechen gebrochen, eine friedliche Lösung zu suchen.

Ein Sprecherin des ukrainischen Geheimdienstes sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Alle Anschuldigungen, die von der russischen Seite zu hören sind, sind unwahr. Nach unseren Informationen ist das das Ergebnis eines internen Kampfes, der schon seit Jahren zwischen den Terroristen und ihren russischen Unterstützern andauert."

Der 42-jährige Sachartschenko, ein früherer Elektriker in einem Bergwerk, wurde im November 2014 der Anführer von Donezk. Eine Abstimmung bestätigte Sachartschenko auf seinem Posten. Die Rebellen übernahmen die Kontrolle in der Ostukraine, nachdem in Kiew ein blutiger Machtwechsel über die Bühnen gegangen war.

Seit 2015 besteht eine Waffenruhe zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und den Rebellen. Sie ist aber brüchig. Immer wieder kommt es an der Frontlinie zu Schießereien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...