Die Deutsche Bank hat einem Medienbericht zufolge Szenarien zu Fusionen insbesondere mit der Commerzbank und der UBS durchgespielt. Dies sei auf einer Strategiesitzung mit dem Aufsichtsrat Mitte September erfolgt, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise. Die Schweizer Variante habe dabei aus dem Blickwinkel der Aktionäre und auf dem Papier besser abgeschnitten, da sich Deutsche und UBS sich mit ihren unterschiedlichen Stärken gut ergänzen würden. Gegen eine Fusion mit der Commerzbank habe unter anderem gesprochen, dass wegen der Überschneidungen hohe Restrukturierungskosten etwa für Personalabbau anfallen würden.
Die UBS ist derzeit allerdings kein besonders attraktiver Kandidat: Die spanische Banco Santander hat Andrea Orcel, den Investmentbanking-Chef von UBS, zum nächsten Generaldirektor ernannt. Die Ernennung von Orcel wird als Indiz dafür gewertet, dass der spanische Kreditgeber bereit ist, Akquisitionen zu tätigen, die sich möglicherweise in den USA ausweiten, da er versucht, seinen schwächelnden Aktienkurs wiederzubeleben. Der in Italien geborene Orcel hat seit seinem Beitritt im Juli 2012 die Investmentbank von UBS restrukturiert und mehr als die Hälfte seiner Bilanz und Tausende von Stellen abgebaut. Die Financial Times sieht den Abgang als Zeichen der Schwäche bei der UBS: "Dieser Schritt stellt die zukünftige Ausrichtung und Führung der UBS in Frage, wo der erfahrene City-Dealmaker als Kandidat für die Nachfolge von Generaldirektor Sergio Ermotti gesehen wurde."
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