Politik

Russland: Lukoil stoppt Öl-Handel mit dem Iran

Der erste russische Konzern zieht sich wegen der US-Sanktionen aus dem Iran zurück.
06.10.2018 00:14
Lesezeit: 1 min

Aufgrund der US-Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor, die am 5. November in Kraft treten werden, hat der russische Öl-Riese Lukoil den Öl-Handel mit dem Iran mit sofortiger Wirkung gestoppt.

Wagit Jussufowitsch Alekperow, Chef des russischen Öl-Unternehmens LUKOIL, hat am Freitag verkündet, dass Lukoil seinen Öl-Handel mit dem Iran mit sofortiger Mitwirkung gestoppt habe, da im kommenden Monat die US-Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor in Kraft treten. Dies sei "mit enormen Risiken" verbunden. "Wir warten auf die endgültige Klärung dessen, was nach November passieren wird", zitiert die aserbaidschanische Zeitung Vzglyad.az Alekperow. Alekperow wies darauf hin, dass LUKOIL eine internationale Firma ist, die sich "nicht erlauben wird, irgendwelche Beschränkungen zu verletzen".

LUKOIL ist eines der größten integrierten Öl- und Gasunternehmen der Welt und macht etwa zwei Prozent der weltweiten Ölproduktion aus.

Im Mai 2018 hatte LUKOIL bereits seine Explorationsprojekt in Iran eingestellt. Im Jahr 2003 unterzeichnete LUKOIL zusammen mit der norwegischen Firma Norsk Hydro einen Vertrag zur geologischen Erkundung des vielversprechenden Anaran-Blocks im Westen des Iran, berichtet die Finanzzeitung Vesti Finance. Im Jahr 2004 wurde das Büro von "LUKOIL Overseas Anaran" in Teheran eröffnet. Anschließend wurden zwei Felder auf dem Anaran-Block - Azar und Schangule - entdeckt. Im Jahr 2010 verließ LUKOIL aufgrund der Einführung internationaler Sanktionen gegen den Iran das Projekt.

Nach der Aufhebung der Sanktionen unterzeichnete LUKOIL im Januar 2016 einen neuen Vertrag über sechs Millionen US-Dollar, um mit der Exploration von Ölfeldern in der Region Abadan und im nördlichen Teil des Persischen Golfs zu beginnen. Das Unternehmen kaufte dann auch iranisches Öl.

Am 8. Mai 2018 kündigte der neue US-Präsident Donald Trump jedoch seinen Rückzug aus dem gemeinsamen umfassenden Aktionsplan zum iranischen Atomprogramm an. Der erste Block restriktiver Maßnahmen gegen den Iran, der den iranischen Automobilsektor betrifft, sowie der Handel mit Gold und anderen Metallen wurde Anfang August 2018 wiederhergestellt.

Der zweite Block der Iran-Sanktionen wird den Energiesektor des Iran, Transaktionen im Zusammenhang mit Kohlenwasserstoffen und Transaktionen im Zusammenhang mit der iranischen Zentralbank betreffen. Diese Block von restriktiven Maßnahmen tritt am 5. November 2018 in Kraft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Technologie
Technologie Atomkraft-Comeback? Weltweiter Run auf Kernenergie laut IEA
23.01.2025

"Neue Ära der Kernenergie": Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen wachsenden Strombedarf weltweit und ruft...

DWN
Technologie
Technologie Rätselhafte ChatGPT-Störung verärgert tausende Nutzer
23.01.2025

Derzeit kommt es zu massiven Störungen bei der Nutzung des ChatGTP-Bots. Nutzer rätseln derweil über die Ursachen der Panne. Das...

DWN
Politik
Politik "Das Maß ist endgültig voll": Merz will nach Aschaffenburg Asyl-Kehrtwende
23.01.2025

Nach dem tödlichen Angriff auf eine Kita-Gruppe in Aschaffenburg verlangt der CDU-Chef fundamentale Änderungen in der Migrationspolitik....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wachstumslokomotive: Wie Spanien zum Wachstums-Star wird
23.01.2025

Wachstums-Star Spanien: Während Deutschlands Wirtschaft stagniert, erlebt Spanien ein beeindruckendes Comeback. Dank Rekorden im...

DWN
Politik
Politik Merz will TV-Duell mit Alice Weidel: "Gehe der Diskussion nicht aus dem Weg"
23.01.2025

Kanzlerkandidat Friedrich Merz will ein TV-Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel. Der CDU-Vorsitzende möchte die "fundamentalen Unterschiede"...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskrise: Deutschland hinkt bei Investitionen global hinterher - und verliert an Wettbewerbsfähigkeit
23.01.2025

Ob Wohnungsbau, Maschinen oder Forschung: Deutschland bleibt bei den Investitionen hinter anderen Ländern zurück, zeigt eine neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z und Handwerk: Glühbirne wechseln? Zu gefährlich! Heimwerker-Nachwuchs mit zwei linken Händen?
23.01.2025

„Do-it-yourself“ wird die Zukunft: Unbesetzte Stellen, hohe Personal- und Materialkosten führen zu monatelangen Wartezeiten und teuren...

DWN
Politik
Politik Messerangriff: Aschaffenburg heute in Schockstarre - Politik fordert Aufklärung nach Gewalttat
23.01.2025

Ein weiterer Messerangriff eines Migranten, erneut mit tragischem Ausgang. Heute könnte der Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt...