Von Juli bis September verdiente die VW-Tochter gerade noch 110 Millionen Euro im Vergleich zu 1,26 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. "Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung für Audi", erklärte der kommissarische Audi-Chef Bram Schot am Mittwoch. Der Autobauer musste 800 Millionen Euro Strafe zahlen, weil er seine Aufsichtspflicht verletzte und es so zum Abgasbetrug bei Dieselautos kam. Die Marke mit den vier Ringen hat außerdem damit zu kämpfen, ihre Modelle auf das seit September vorgeschriebene Abgasmessverfahren WLTP umzustellen. Absatz und Umsatz gingen deshalb deutlich zurück, die Rendite schrumpfte um zwei Prozentpunkte auf sieben Prozent.
Audi-Chef Schot setzt darauf, dass die mehr als 20 neuen oder überarbeiteten Modelle die Verkaufszahlen bis zum Jahresende wieder ins Lot bringen, so dass der Absatz auf Jahressicht nahezu das Vorjahresniveau von 1,88 Millionen Fahrzeugen erreicht. Wegen der Belastungen durch Dieselgate und WLTP werde die operative Rendite deutlich unter der ursprünglich angepeilten Spanne von acht bis zehn Prozent liegen, erklärte das Unternehmen. Ohne die Sondereinflüsse ging die Marge in diesem Jahr bis Ende September auf 8,3 Prozent von 9,0 Prozent im selben Zeitraum 2017 zurück.
Die Konzernschwester Porsche litt unterdessen nicht so sehr unter den Engpässen bei der WLTP-Zertifizierung. Mit weniger als der Hälfte des Umsatzes verdiente die Sportwagenschmiede von Januar bis September kaum weniger als Audi. Der Umsatz stieg über neun Monate um zwölf Prozent auf 19 Milliarden Euro bei einem Absatz von knapp 200.000 Fahrzeugen (plus sechs Prozent). Das operative Ergebnis stieg um elf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite betrug 17,4 Prozent. Der Sportwagenbauer ist damit einer der profitabelsten Autohersteller weltweit.