Die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management LLC hat gemeinsam mit zwei anderen Investoren aus den USA und Großbritannien in den vergangenen Monaten vier kleine Banken in Norddeutschland gekauft, berichtet Bloomberg.
Laut Axel Bartsch, dem Vorstandsvorsitzenden der Oldenburgischen Landesbank AG, könnten die Unternehmen ihren Einfluss durch weitere Akquisitionen auf andere Landesteile ausdehnen. Seine Firma fungiert als Flaggschiff der deutschen Banken, welche Apollo gekauft hatte und welche nun mit der Oldenburgischen Landesbank verschmolzen wurden.
„Die europäische Bankenbranche ist derzeit nicht gerade ein Hotspot, um Geld zu verdienen“, wird Bartsch von Bloomberg zitiert. Unternehmen, die eine bestimmte Größe erreichen und ein gutes Geschäftsmodell haben, könnten jedoch einen langfristigen Erfolg erzielen, während der Druck auf die Banken infolge der Digitalisierung, mehr Regulierung und des Drucks zur Konsolidierung zunehme.
Neben zwei weiteren kleineren Banken – wozu auch die Bremer Kreditbank gehört – hatte Apollo zusammen mit dem Pensionsfonds für Lehrer aus Texas und der britischen Investmentgesellschaft Grovepoint Capital LLP zudem die Wüstenrot Pfandbrief Bank gekauft. Bartsch hofft, dass sich die kombinierte Kundschaft der vier Banken um ein Viertel auf etwa 1 Million steigern lassen wird. Zudem sollen Kosteneinsparungen den Gewinn erhöhen.
Bartsch begründete den Abbau von Filialen zudem mit dem technologischen Fortschritt. „Das kann ich gar nicht sagen. Das hat mit dem Feintuning der Geschäftsmodelle zu tun. Wir wissen ein paar Grundüberlegungen. Doch vor allem geht es uns darum, die richtigen Antworten zu finden auf die veränderte Welt und das veränderte Verhalten der Kunden. Wofür ist heute eigentlich eine Filiale da? Die klassische Funktion der Filiale war, dass sie der Transaktion gedient hat. Diese Funktion ist weg. Selbst in diesem Land nimmt die Bedeutung des Bargelds in rasanter Art und Weise ab. Der Prozess wird sich beschleunigen“, sagte er in einem Interview mit dem Weser-Kurier.
„Es war von Anfang an klar, dass wir nur als größere Bank erfolgreich sein können“, sagt Bartsch. „Dank unserer finanzstarken Eigentümer wussten wir, dass die Akquisitionen nicht aus Geldmangel scheitern werden.“
Die Bankgruppe verfügt derzeit über eine Bilanzsumme von rund 20 Milliarden Euro und beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter.
Wie Apollo hatte auch die US-Gesellschaft Cerberus zuletzt in deutsche Banken investiert. Cerberus ist an der Deutsche Bank, an der Commerzbank sowie an der HSH Nordbank beteiligt.