Finanzen

Frankreichs Wirtschafts-Leistung rückläufig

Das Wachstum der französischen Wirtschaft lässt nach.
25.12.2018 18:19
Lesezeit: 1 min

Die französische Wirtschaft ist im dritten Quartal langsamer gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Juli bis September nicht wie bislang angenommen um 0,4 Prozent, sondern nur um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Damit schnitt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone aber immer noch deutlich besser ab als die Nummer eins Deutschland, deren Wirtschaftsleistung wegen Problemen in der Autoindustrie um 0,2 Prozent schrumpfte.

Am Jahresende dürfte die französische Wirtschaft jedoch weiter an Schwung verlieren: Das Statistikamt rechnet nur noch mit einem Plus von 0,2 Prozent. Ein Grund dafür sollen die "Gelbwesten"-Proteste sein, die Mitte November mit Aktionen gegen Benzinpreiserhöhungen begannen und mitten im Weihnachtsgeschäft beispielsweise Teile von Paris lähmten. Die Konsumausgaben fielen im vergangenen Monat überraschend um 0,3 Prozent.

Die Stimmung der Firmenchefs ist mittlerweile so schlecht wie seit über zwei Jahren nicht mehr: Das Geschäftsklima-Barometer gab um Dezember um drei Zähler auf 102 Punkte nach. Besonders die Einzelhändler zeigten sich pessimistisch, da ihre Geschäfte von den Protesten besonders betroffen sind. Präsident Emmanuel Macron hat mit Zugeständnissen auf die Proteste der sogenannten Gelbwesten gegen seine Steuer- und Sparpolitik reagiert, die ein Milliardenloch in die Staatskasse reißen.

Tatsächlich ist die Haushaltslage Frankreichs auch ohne die Proteste seit Jahren sehr angespannt - die Maastricht-Kriterien zur Neuverschuldung wurden jahrelang gebrochen. Im kommenden Jahr will die Regierung ihre Neuschulden-Aufnahme deutlich ausbauen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...