Die von der Türkei unterstützte Rebellenmiliz Syrische Nationalarmee (SNA) baut nach Angaben eines Sprechers ihre Stellungen um die nordsyrische Kurden-Hochburg Manbidsch aus. Am Sonntag hätten Einheiten in Vorbereitung auf die Schlacht um die Stadt vorläufige Positionen eingenommen, sagte der Sprecher am Montag. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Vertreibung der syrischen Kurdenmiliz YPG aus Manbidsch angekündigt, die Offensive nach Bekanntgabe des Abzugs der US-Truppen aus Syrien aber zunächst verschoben. Die von der Türkei als Terrororganisation und Ableger der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK bekämpfte YPG wird von den USA unterstützt. Solange noch US-Soldaten in Manbidsch seien, werde die NSA nicht vorrücken, sagte der Miliz-Sprecher.
Am Sonntag hatte das türkische Militär in einem Konvoi von rund 100 Fahrzeugen Panzer, Haubitzen, Maschinengewehre und Elitetruppen in die Grenzregion Kilis gebracht. Der TV-Sender TRT World zeigte Bilder, wie Teile des Konvois den Grenzübergang Karkamis passierten, der 35 Kilometer nördlich von Manbidsch liegt.
Ebenfalls am Sonntag telefonierte Erdogan mit US-Präsident Donald Trump, um das weitere Vorgehen nach dem US-Truppenabzug abzustimmen. Dabei verabredeten die Präsidenten nach Angaben beider Seiten eine enge diplomatische und militärische Koordination, um ein Machtvakuum nach dem US-Abzug zu vermeiden. Trump twitterte anschließend, Erdogan habe ihm zugesichert, alles zu vernichten, was von der Extremistenmiliz IS in Syrien noch übrig sei. "... und er ist ein Mann, der das kann", schrieb Trump.