Finanzen

Deutsche Sparer verlieren Milliarden wegen EZB-Zinsen

Lesezeit: 1 min
28.12.2018 17:17
Aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank haben die Sparer in Deutschland im laufenden Jahr fast 40 Milliarden Euro verloren.
Deutsche Sparer verlieren Milliarden wegen EZB-Zinsen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Sparer in Deutschland haben im laufenden Jahr fast 40 Milliarden Euro durch die negativen Realzinsen verloren. Dies geht aus Berechnungen der Bank Comdirect hervor, von denen die dpa berichtet. Demnach führten die von der Europäischen Zentralbank zu verantwortenden Nullzinsen in Kombination mit der Inflation zu den hohen Verlusten.

Die Inflation in Deutschland ist im laufenden Jahr auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Schnitt um 1,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Einen stärkeren Zuwachs hatte es zuletzt 2012 mit durchschnittlich 2,0 Prozent gegeben. Für 2017 hatte die Wiesbadener Behörde eine Teuerungsrate von 1,8 Prozent berechnet. Vor allem höhere Heizöl- und Spritpreise hatten die Inflation zuletzt angetrieben.

Da die Inflation tendenziell wieder anzieht, verlieren Sparer auf mickrig verzinsten Tages- oder Festgeldkonten bares Geld. Nach den Berechnung von Comdirect lag der Realzins - also der tatsächliche Zins für Spareinlagen nach Abzug der Teuerungsrate - im Jahr 2018 bei minus 1,74 Prozent.

"Die anhaltende Nullzinsphase und eine steigende Inflation führen zu einem schleichenden Wertverlust der Ersparnisse", erläuterte Comdirect-Vorstandschef Arno Walter. Den Berechnungen zufolge verloren deutsche Sparer insgesamt 38,9 Milliarden Euro durch die niedrig verzinste Geldeinlagen. Hausbauer profitieren hingegen von vergleichsweise günstigem Baugeld.

Die Zinsen im Euroraum sollen nach dem Willen der EZB-Führung bis mindestens "über den Sommer" 2019 auf dem Rekordtief von null Prozent verharren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...