Finanzen

Österreich erwartet Zustimmung der Heta-Gläubiger zu Schuldenschnitt

Lesezeit: 1 min
05.10.2016 01:59
Der österreichische Finanzminister verkündet: Die Mehrheit der Heta-Gläubiger habe das nachgebesserte Angebot des Bundeslandes Kärnten angenommen. Ganz sicher ist der Deal allerdings noch nicht.
Österreich erwartet Zustimmung der Heta-Gläubiger zu Schuldenschnitt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Österreich möchte nach einer jahrelangen Auseinandersetzung mit den Geldgebern der ehemaligen Kärntner Bank Hypo Alpe Adria einen Schlussstrich unter den größten Finanzskandal des Landes ziehen. Auch eine drohende Insolvenz Kärntens könnte damit vom Tisch zu sein.

Ende vergangener Woche hätten bei den vorrangigen Anleihen 75 Prozent der Heta-Gläubiger das Angebot angenommen, sagte Schelling. Bei den nachrangigen Titeln habe die Zustimmung bei 50 Prozent gelegen. „Wir bekommen täglich weitere Einlieferungen“. Damit stehe bereits vor Ablauf der Annahmefrist fest, dass die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wurde. Das Rückkaufangebot läuft noch bis Freitag. Das endgültige Ergebnis wird für den 10. Oktober erwartet.

Nachdem das erste Vergleichsangebot im Frühjahr platzte, hat Kärnten den Gläubigern Anfang September eine nachgebesserte Offerte vorgelegt. Die Geldgeber, darunter viele deutsche Banken und Versicherer, sollen nun einen Großteil ihrer Anleihen zurückbezahlt bekommen. Das neue Angebot sieht vor, dass die Inhaber besicherter Anleihen rund 90 Prozent ihrer Forderungen zurückbekommen, die von nachrangigen Papieren rund 45 Prozent.

Bei der Heta handelt es sich um eine der größten Banken-Abwicklungen in Europa. Kärnten hat Garantien für Heta-Anleihen von rund elf Milliarden Euro übernommen, ist nach eigenen Angaben aber nicht in der Lage, die Schulden vollständig zu begleichen. Da ein Kompromiss mit den Gläubigern zunächst scheiterte, drohte dem Land die Pleite. Um das zu verhindern, wurde weiter verhandelt und man verständigte sich auf eine nachgebesserte Offerte.

Bereits in den vergangenen Tagen meldeten sich immer mehr Heta-Gläubiger zu Wort, dass sie das Angebot diesmal annehmen wollen. Darunter war auch die deutsche FMS Wertmanagement, die Abwicklungsanstalt der Hypo Real Estate (HRE). Sie galt zuvor als einer der größten Kritiker der Offerte. Zu den weiteren Gläubigern zählen unter anderem die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Dexia Kommunalbank oder die HSH Nordbank. Vielen deutschen Banken kann der Vergleich nun Rückenwind bringen. Sie mussten Anfang 2015 auf Druck der Europäischen Zentralbank (EZB) die Hälfte des Werts ihrer Heta-Papiere abschreiben. Wenn jetzt mehr zurückbezahlt wird, können sie Rückstellungen auflösen und so ihre Bilanz aufhübschen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...