Politik

Israel attackiert iranische Ziele in Syrien

Die israelische Luftwaffe hat Angriffe gegen iranische Ziele in Syrien ausgeführt.
21.01.2019 17:21
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Montagmorgen attackierte die israelische Luftwaffe über einen Zeitraum von etwa 50 Minuten Kommandozentralen und Munitionslager der iranischen Al-Quds-Truppen, die der iranischen Revolutionsgarde angehören, berichtet das israelische nachrichtendienstliche Portal DEBKAfile. Nach Angaben von russischen und syrischen Medien soll die syrische Luftabwehr 29 israelische Raketen aus drei Richtungen abgefangen haben - aus dem Libanon und zwei nordisraelischen Regionen in Galiläa und dem Kineret (See von Galiläa).

Die Haaretz führt aus, dass es sich nach russischen Angaben um 30 zerstörte israelische Marschflugkörper und gelenkte Bomben gehandelt haben soll. Die türkische Zeitung Habertürk berichtet, dass vier syrische Soldaten ums Leben gekommen sein sollen. Sechs weitere sollen verletzt worden sein.

Das russische Kommandozentrum in Moskau meldet nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS: “Am 21. Januar 2019 führte die israelische Luftwaffe zwischen 02:11 Uhr und 02:56 Uhr drei Luftangriffe aus westlicher, südwestlicher und südlicher Richtung auf Syriens Territorium durch. Die syrischen Luftabwehrsysteme zerstörten mehr als 30 Marschflugkörper und gelenkte Bomben.”

Der israelischen Luftwaffe zufolge soll dies bisher die umfangreichste Operation gegen den iranischen Al-Quds-Chef Qassem Soleimani gewesen sein. Das Mont Hermon-Gebiet und die Skigebiete wurden ab Montag für Zivilisten gesperrt. Vor Mitternacht hörte man in Damaskus eine Reihe von Explosionen.

Die militärischen Quellen von DEBKAfile führen aus: “Die Reaktionen der syrischen Luftabwehr auf den israelischen Überfall wurden eng mit dem russischen Luftwaffenstützpunkt Khmeimim in Latakia und dem nationalen Koordinierungszentrum für Luftverteidigung im Luftwaffenhauptquartier in Moskau synchronisiert. Der israelische Premierminister und Verteidigungsminister und der neu ernannte israelische Generalstabschef standen vor einer schwierigen Entscheidung, (...) nachdem sie von Russland vor einem Angriff auf Damaskus oder dessen Flughafen gewarnt worden waren.”

Der israelische Luftwaffensprecher General Ronen Manelis sagte der Haaretz, dass der israelische Angriff eine Reaktion auf einen Raketenangriff gegen Israel gewesen sein soll. Aus Syrien sollen Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden sein. Die Raketen stammten nach Angaben von Manelis aus iranischer Produktion. Der Raketenangriff habe sich auf die nördlichen Golanhöhen und zivilen Gebiete gerichtet. Ihm zufolge wurde das Feuer vom iranischen Kommando und nicht von lokalen Milizen durchgeführt.

"Dies war im Voraus geplant, um uns davon abzuhalten, weiterhin gegen sie vorzugehen", sagte Manelis über die Iraner. Die Gefahr für Syrien besteht nach Ansicht von Manelis darin, die Iraner innerhalb des syrischen Territoriums gewähren zu lassen.

Am 13. Januar 2019 erklärte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Tel Aviv sei bereit, die Angriffe auf iranische Einrichtungen in Syrien zu verstärken, um die Bemühungen Teherans zu verhindern, sich militärisch in Syrien zu verankern.

DEBKAfile berichtete im vergangenen Jahr: “Al-Quds-Chef, der iranische General Qassem Soleimani, entsandte zusätzliche Truppen, um die drei Kommandozentralen der Revolutionsgarde in Südsyrien zu unterstützen. Sie befinden sich in Izra, gegenüber Daraa an der jordanischen Grenze, in al-Kiswah, südlich von Damaskus (...) und bei Khan Arnaba außerhalb der syrischen Golan-Stadt Quneitra, die iranische Offiziere mit der Hisbollah teilen.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abkopplung von den USA: Wann erhebt die EU Zölle gegen China?
25.05.2025

Die USA nähern sich China taktisch an – strategisch aber bleibt das Ziel dasselbe: sich von chinesischem Import Schritt für Schritt...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmspritzen: Wie Ozempic, Wegovy und Co. in den Fokus von Kriminellen geraten
25.05.2025

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy sind gefragt wie nie – doch die Schattenseiten nehmen zu. Kriminelle nutzen die Situation aus. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt und Mittelstandsfinanzierung: Wie Unternehmer in Unternehmer investieren
25.05.2025

Der Kreditmarkt wandelt sich: Immer mehr Mittelständler finanzieren sich abseits der Banken – private Investoren schließen die Lücke....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Diesel-Preisvergleich: Neue Plattform zeigt, wie viel Diesel wirklich kostet
25.05.2025

Kraftstoffpreise im Transportsektor sind ein Mysterium – oft verschleiert, manipuliert oder schlicht falsch verstanden. Ein Start-up will...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führen im Blindflug: Warum Unternehmen jetzt entschlossener handeln müssen
25.05.2025

Geopolitik, Digitalisierung, Rezessionsangst – Unternehmen stehen unter massivem Druck. Doch wer auf alte Strategien setzt, verliert....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie London und Brüssel ihre Beziehung neu beleben wollen
25.05.2025

Brüssel und London nähern sich nach Jahren des Stillstands wieder an. Ein neues Partnerschaftsabkommen soll gemeinsame Interessen...

DWN
Immobilien
Immobilien Sturm auf Russlands Wohnimmobilienmarkt: Kaufen wie Mieten wird unerschwinglich
25.05.2025

Der russische Wohnungsmarkt gerät zunehmend unter Druck: Mit der drastischen Anhebung der Leitzinsen, dem Auslaufen staatlicher...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps nächstes Vermächtnis: Eine weltweite Spikeflation mit Ansage
24.05.2025

Trumps Handelskriege, Machtspiele und Geldflüsse aus dem Nahen Osten treiben nicht nur die Inflation – sie könnten eine explosive...