Die türkische Marine wird vom 27. Februar bis zum 8. März 2019 ihr größtes Manöver in der Geschichte der Türkischen Republik durchführen. Das Manöver “Blaue Heimat” wird im Mittelmeer, im Schwarzen Meer und in der Ägäis stattfinden, berichtet Bloomberg.
Nach Angaben von Al-Monitor wird das Manöver auf einem Gebiet von 462.000 Quadratkilometer (134.700 nautische Quadratmeilen) stattfinden.
Es sollen alle Klassen der türkischen Kriegsschiffe, Fregatten, Korvetten, Schnellboote, Flugkörperschnellboote und Landungs- und Versorgungsschiffe zum Einsatz kommen. Zudem soll die Koordination zwischen der Luftwaffe und türkischen U-Booten geprobt werden. Es werden Helikopter des Typs Seahawk, F-16-Kampfjets und türkische Drohnen der Klasse ANKA und Bayraktar eingesetzt. Die Radarstationen zu Land werden die Marine unterstützen, so das Marineportal Denizhaber.
Das östliche Mittelmeer
Insbesondere im östlichen Mittelmeer befinden sich derzeit zahlreiche Kriegsschiffe aus den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Der türkische Analyst Mesut Hakkı Caşın argumentiert im Gespräch mit der Hürriyet, dass die Ansammlung von internationalen Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer in Wirklichkeit ausschließlich mit der Gestaltung der künftigen Energiepolitik im östlichen Mittelmeer zu tun habe.
"Wir werden keine einseitigen Kohlenwasserstoffaktivitäten im östlichen Mittelmeerraum zulassen. Kein Projekt, das die Türkei und die Nordtürkische Republik Zypern ausschließt, hat eine Überlebenschance", sagte die Militärsprecherin Major Şebnem Aktop im Februar 2019 auf einer Pressekonferenz in Ankara.
Im östlichen Mittelmeer befinden sich nach Angaben von Admiral a.D. Cem Gürdeniz 24 türkische Fregatten und Korvetten, 19 Flugkörperschnellboote und zwölf U-Boote.
Die Präsenz von europäischen Schiffen in der Region wird von der Türkei als Bedrohung empfunden. Die Zeitung Star argumentiert, dass unter sicherheitspolitischen Deckmänteln - wie beispielsweise PESCO - die EU Schiffe ins östliche Mittelmeer entsendet, um einen Einfluss auf die dortige Förderung der Erdgasressourcen zu haben. “Die westlichen Staaten, deren nationale Marinen einzeln nichts gegen die türkische Marine ausrichten können, kommen diesmal kollektiv ins östliche Mittelmeer”, so das Blatt.