Politik

Syrien und Iran beschwören Einigkeit

Lesezeit: 2 min
26.02.2019 17:21
Syriens Präsident Assad hat den Iran besucht. Teheran versprach Assad, Syrien weiterhin unterstützen zu wollen. Der Iran hat bis zu 13 Stützpunkte in Syrien.
Syrien und Iran beschwören Einigkeit
13 iranische Stützpunkte in Syrien. (Grafik: DEBKAfile)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am vergangenen Montag hat der syrische Präsident Baschar al-Assad den Obersten geistigen Führer und Oberbefehlshabers der Streitkräfte des Irans, Ali Khamanei, in Teheran besucht. Während des Treffens bekräftigten beide Seiten, dass die syrisch-iranischen Beziehungen der Hauptfaktor für die „Standhaftigkeit Syriens und Irans gegen die Verschwörungen feindlicher Staaten” sind, meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA.

Khamanei fügte jedoch hinzu, dass die „westlichen Staaten” noch nicht aufgegeben hätten. „Wir müssen wissen, was sie als Reaktion auf ihr Versagen in der nächsten Phase vorbereiten würden”, so Khamanei. Der Iran werde Syrien jedenfalls auch weiterhin unterstützen.

Seit Ausbruch des Syrien-Konflikts 2011 unterstützt der Iran Syrien insbesondere auf der militärischen Ebene.

Der Iran unterhält in Syrien mindestens zehn Militärstützpunkte und bildet pro-syrische Milizen aus. Zwei wichtige Einrichtungen befinden sich in der Nähe der Grenze zu Israel, berichtet The Times of Israel.

Bis zu 20.000 Kämpfer aus verschiedenen Milizen wurden bisher von iranischen Militärs trainiert, so die New York Times. Davon sollen 6.000 der Hisbollah angehören. Die restlichen Milizionäre sollen aus Afghanistan, dem Irak, dem Libanon, Pakistan und anderen Ländern stammen.

Doch dem israelischen nachrichtendienstlichen Portal DEBKAfile zufolge soll der Iran in Syrien 13 Militärstützpunkte unterhalten:

Die iranische Präsenz ist in fünf regionale militärischen Sektoren organisiert - jeder mit seiner eigenen autonomen Regionalkommission, die mit dem iranischen Kommandozentrum in Damaskus verbunden ist.

Das nördliche Kommando hat seinen Sitz in Aleppo; das Südkommando befindet sich in Izra nördlich von Daraa; das östliche Kommando ist auf dem Flugfeld Al-Dumayr östlich von Damaskus; und das Küstenkommando in Camp Talae ist an der Mittelmeerküste zwischen den Häfen Latakia und Tartus.

Der Stützpunkt Mayer befindet sich außerhalb der kleinen nordsyrischen Stadt Nubi, nordwestlich von Aleppo an der türkischen Grenze. Er ist ausschließlich dem Personal der Revolutionsgarden vorbehalten.

In Aleppo befindet sich ein operatives Zentrum.

Die 47. Brigade liegt östlich von Hama.

Der syrische Schariat-Luftwaffenstützpunkt befindet sich südlich von Homs, durch den der Iran Luftverbindungen zu seinen Truppen in Syrien unterhält. Es wird von drei Bataillonen der iranischen Revolutionsgarden verteidigt. (Dieser Stützpunkt wurde zuvor von US-Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen.)

Camp Talae befindet sich zwischen Latakia und Tartus an der Mittelmeerküste.

Ein zweiter vom Iran kontrollierter syrischer Luftwaffenstützpunkt ist T4 Tiyas. Er liegt zwischen Homs und Palmyra und wird mit syrischen und russischen Luftwaffeneinheiten gemeinsam genutzt.

Die Shibani-Imam-Hossein-Garnison befindet sich westlich von Damaskus.

Der Luftwaffenstützpunkt Al-Dumayr liegt östlich von Damaskus.

In einem vierstöckigen Gebäude am Flughafen Damaskus, das als „Glashaus” bekannt ist, ist der iranische Generalstab in Syrien untergebracht.

Der Yarmouk-Stützpunkt befindet sich südwestlich von Damaskus.

Die Zenab-Garnison befindet sich südlich von Damaskus

Der Izra-Stützpunkt befindet sich in der südlichen Provinz Daraa.

DEBKAfile zufolge befinden sich in Syrien insgesamt 75.000 iranische und pro-iranische Truppen und Milizionäre. Davon sind 10.000 iranische Revolutionsgardisten und Truppen, 7.500 reguläre iranische Offiziere und Truppen, 20.000 Mitglieder der vom Iran unterstützten irakischen schiitischen Milizen, 15.000 afghanische schiitische Milizionäre, 11.500 pakistanische schiitische Milizionäre und 11.000 libanesische Hisbollah-Kämpfer.

Dem Britain Israel Communications and Research Centre (BICOM) zufolge sollen sich somit zehn bis 13 iranische Stützpunkte in Syrien befinden.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform: Entscheidung über Lauterbachs hoch umstrittenes Projekt heute im Bundesrat
22.11.2024

Krankenhausreform: Kommt sie jetzt doch noch? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht mit seinem hochumstrittenen Projekt vor...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...