Finanzen

Große US-Börse stoppt die Notierung von Bitcoin-Futures

Das große US-Börsenunternehmen CBOE, das Ende 2017 den Weg für Bitcoin-Futures frei machte, ändert jetzt seinen Kurs.
19.03.2019 17:01
Lesezeit: 1 min

Das US-Unternehmen Cboe Global Markets, das eine der weltgrößten Options-Börsen mit einem jährlichen Handelsvolumen von über einer Milliarde Kontrakten besitzt, hatte im Dezember 2017 die weltweit ersten Bitcoin-Terminkontrakte eingeführt.

Nun hat das Unternehmen beschlossen, keine neuen Kontrakte hinzuzufügen. Der Cboe Futures Exchange sagte in einer Erklärung, dass er im März keine neuen Bitcoin-Futures hinzufügen wird. Das Unternehmen schloss jedoch nicht aus, möglicherweise in Zukunft andere Kryptowährungs-Derivate zu notieren.

Aktuell stehen noch aktive Bitcoin-Kontrakte zum Handel zur Verfügung. Der letzte davon läuft jedoch im Juni aus.

Futures sind eine Möglichkeit für Anleger, darauf zu wetten, ob der Preis einer Ware - in diesem Fall Bitcoin - steigen oder fallen wird. Die Kontrakte laufen jeden Monat aus. Das bedeutet, dass eine Börse kontinuierlich neue Kontrakte notieren muss, wenn sie den Markt am Leben erhalten will.

Die Entscheidung von CBOE unterstreicht die sich abkühlende Begeisterung für Bitcoin nach einer von einzelnen Anlegern angeführten Manie im Verlauf des Jahres 2017.

Als die im Dezember desselben Jahres eingeführten "XBT"-Terminkontrakte in den Handel gingen, lag der Bitcoin-Preis nahe 17.000 Dollar. Nicht lange danach schossen sie auf fast 20.000 Dollar. Seitdem sind die Preise um 80 Prozent gefallen. Bitcoin notiert aktuell bei rund 4.000 Dollar.

CBOE war nicht die einzige US-Börse, die versuchte, aus der Bitcoin-Manie Kapital zu schlagen. Der in Chicago ansässige Rivale CME Group startete erstmals Bitcoin-Kontrakte mit Barausgleich, die ebenfalls auf US-Dollar lauten, und hat keine Änderungen angekündigt.

Bei den Bitcoin-Terminkontrakten von CME wurde seit deren Einführung mehr Handelsvolumen erzielt. Das durchschnittliche 30-Tage-Volumen von CME Bitcoin Futures ist mehr als viermal so groß wie das von CBOE, berichtet CNBC.

Bei ihrer Einführung ermöglichten Futures den Anlegern, Kryptowährung in einem regulierten Markt zu kaufen und zu verkaufen. Die Befürworter sagten, dies sei eine Möglichkeit, institutionelle Investoren in den Bitcoin-Markt zu bringen. Es gibt jedoch kaum Anzeichen dafür, dass dies in Form von Krypto-Derivaten geschehen ist.

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