Deutschland

Stichprobe deckt Fehler in der Arbeitslosen-Statistik auf

Eine Stichprobe des Bundesrechnungshofs ergab, dass mehr als 100.000 Arbeitslose nicht in der offiziellen Statistik auftauchen.
19.03.2019 14:24
Lesezeit: 1 min

Der Bundesrechnungshof bemängelt in einer vorläufige Prüfungsmitteilung, welche der Bild am Sonntag (Bams) vorlag, dass im April 2017 rund 115.000 Leistungsempfänger nicht als arbeitslos gemeldet waren, obwohl sie dies zum damaligen Zeitpunkt waren. Das habe eine Stichprobe ergeben. Dem Bericht zufolge war der Status von hochgerechnet 290.000 der damals 3,4 Millionen Leistungsempfängern statistisch fehlerhaft.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will nach Kritik aus dem Bundesrechnungshof nun die Datenerfassung für die Arbeitslosenstatistik verbessern. Jobcenter sollen anders als bisher dazu verpflichtet werden, IT-Abfragesysteme zu nutzen, um die Fehler bei der Erfassung von Hartz-IV-Empfängern zu vermeiden, sagte eine BA-Sprecherin am Montag in Nürnberg. Dazu sei eine Weisung in Arbeit.

Die BA erklärte, dass es sich weder um bewusste Manipulationen noch um systematische Fehler handle. Alle Daten von Hartz-IV-Empfängern würden im Gespräch erfasst und händisch eingegeben. Die meisten Fehler würden bei Status-Änderungen passieren.

Hartz-IV-Empfänger werden etwa während einer über sechs Wochen lang dauernden Fortbildung als arbeitssuchend statt arbeitslos erfasst. Endet die Maßnahme, müssen die Fallmanager den Status nach einem persönlichen Gespräch händisch wieder aktualisieren. Kommt der Leistungsempfänger nicht zum Termin, ist krank oder versäumt der Fallmanager es, die Einladung dazu rechtzeitig zu versenden, bleibt der Status unverändert und somit in manchen Fällen falsch. Das Prüfprogramm soll auf Unstimmigkeiten aufmerksam machen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abwanderung von Fachkräften: Immer mehr deutsche Arbeitnehmer verlassen ihr Heimatland
21.08.2025

Immer mehr Deutsche sagen Adieu: 2024 waren es 270.000 Ausreisewillige. Selbstständige, Akademiker und Fachkräfte verlassen Deutschland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenanzeigen: Firmen verschenken Potenzial mit fehlender Familienfreundlichkeit
21.08.2025

Deutsche Unternehmen reden gern über Familienfreundlichkeit, doch in den Stellenanzeigen bleibt davon wenig übrig. Eine neue Analyse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Importzoll auf Autos aus EU soll rückwirkend sinken
21.08.2025

Washington senkt seine Importzölle auf Autos aus der EU – rückwirkend und überraschend deutlich. Für Europas Autobauer ist das zwar...

DWN
Panorama
Panorama Nord-Stream-Anschlag: Carabinieri verhaften Ukrainer wegen Sprengstoff-Operation
21.08.2025

Seit zwei Jahren ermittelt die Bundesanwaltschaft im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines. Nun gerät ein Ukrainer ins Visier, den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Homeoffice auf Rezept? Ärztliches Attest bedeutet keinen Anspruch aufs Homeoffice – was zu beachten ist
21.08.2025

Ärztliche Homeoffice-Atteste liefern Hinweise, sind aber kein automatischer Freifahrtschein. Fehlen verbindliche Regeln und ein...

DWN
Politik
Politik Russland erklärt, in die Sicherheitsgarantien für die Ukraine „einbezogen“ werden zu wollen
21.08.2025

Russland will bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine mitreden – und verlangt ein Vetorecht. Experten warnen: Damit droht Moskau,...

DWN
Finanzen
Finanzen Millionen PayPal-Zugangsdaten im Umlauf – das sollten Nutzer jetzt tun
21.08.2025

Millionen PayPal-Zugangsdaten sollen im Darknet zum Verkauf stehen – zu einem erstaunlich niedrigen Preis. Ob es sich um aktuelle Daten...

DWN
Panorama
Panorama Streit um neue Praxisgebühr: Ärzte, Gewerkschaften und Politik in Alarmbereitschaft
21.08.2025

Die Forderung nach einer neuen Praxisgebühr entfacht heftige Debatten zwischen Arbeitgebern, Ärzten, Gewerkschaften und Politik. Während...