Politik

Bolsonaro stellt Trump Militärstützpunkt zur Verfügung

Brasiliens Präsident Bolsonaro hat seinem US-Amtskollegen Trump versprochen, den USA einen Luftwaffenstützpunkt mit einer Raumfahrtbasis zur Verfügung zu stellen.
20.03.2019 17:15
Lesezeit: 1 min

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich am Dienstag in Washington D.C. mit US-Präsident Donald Trump getroffen, um insbesondere die militärischen Beziehungen zwischen den USA und Brasilien zu besprechen.

Während seines Rückflugs nach Brasilien am Mittwoch erklärte Bolsonaro, er werde den US-Amerikanern erlauben, den Alcântara-Stützpunkt in Maranhão zu nutzen. Das berichtet der brasilianische Fernsehsender Record TV. Der Alcântara-Stützpunkt ist ein Luftwaffenstützpunkt mit einer Raumfahrtbasis.

Da Brasilien am Äquator liegt, erfordern Starts von geostationären Satelliten dort weniger Treibstoff als in äquatorferneren Gegenden wie Florida mit dem US-Startplatz Cape Canaveral. Zudem kann vom Alcântara-Stützpunkt aus eine lückenlose elektronische Überwachung des Übergangs vom Nord- zum Südatlantik und der gesamten Karibik erfolgen, berichtet Global Security. Im Januar 2019 hatte Bolsonaro gesagt, er sei offen für die Errichtung eines US-Militärstützpunkts in Brasilien.

Während Bolsonaro in Washington war, erließ die brasilianische Regierung ein vom Bolsonaro unterzeichnetes Dekret, das Touristen aus den USA, Japan, Kanada und Australien erlauben soll, ohne Visum nach Brasilien einzureisen, so das brasilianische Nachrichtenportal G1 Globo.

Brasilien und die Nato

Im Gegenzug erklärte sich Trump bereit, Brasilien offiziell als wichtigen Alliierten außerhalb der Nato (“Major non-Nato ally”) zu nominieren. “Ich beabsichtige auch, Brasilien als einen wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten zu bezeichnen, oder sogar - wenn sie anfangen, darüber nachzudenken - möglicherweise als einen NATO-Verbündeten”, zitiert die Washington Post Trump. Ein konkretes Angebot zur Mitgliedschaft in der Nato machte Trump nicht, da dies nicht in seinem Kompetenzbereich liegt. Über den Status eines wichtigen Alliierten außerhalb der Nato (“Major non-NATO ally”) könnte Brasilien beispielsweise offiziell an der Entwicklung von Verteidigungstechnologien beteiligt werden. Zudem ermöglicht es beispielsweise gemeinsame Übungen und den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten für militärischen Ausrüstung.

Doch in der Nato-Zentrale in Brüssel sorgte die Aussage von Trump unnötigerweise für Unruhe. Es wurde am Mittwoch darauf verwiesen, dass der Nordatlantikvertrag eine Aufnahme von zusätzlichen nicht-europäischen Ländern nicht vorsehe. Zudem sei auch die Beistandspflicht im Fall von bewaffneten Angriffen geografisch beschränkt, hieß es. Sie gelte nur für Gebiete oberhalb des nördlichen Wendekreises und Brasilien liege weit darunter, meldet die dpa. Eine Vollmitgliedschaft Brasiliens in der Nato ist mehr als unwahrscheinlich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...