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Googles "Smart Displays" können jetzt Gesichter erkennen

Lesezeit: 2 min
08.05.2019 17:28
Googles neues "Smart Display" zum Einsatz daheim kann Gesichter erkennen. Das Unternehmen glaubt, dass die Bequemlichkeit der Nutzer stärker ist, als Bedenken im Hinblick auf die Privatsphäre.
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Auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz hat Google ein "Smart Display" vorgestellt, das Gesichter erkennen kann. Dem Nutzer werden mithilfe der Gesichtserkennung personalisierte Informationen bereitstellt, die von Nachrichten und Kalendereinträgen bis hin zu Empfehlungen für Musik und Videos reichen.

Derzeit gibt es intensive Diskussionen über den Umgang der Technologieunternehmen im kalifornischen Silicon Valley mit persönlichen Daten. Das neue Google-Gerät zur Gesichtserkennung für den Einsatz daheim verschiebt nun erneut die Grenzen dessen, was Nutzer akzeptieren.

Während Kameras zur Gesichtserkennung in Smartphones weit verbreitet sind, wird die Anwendung bei Überwachungskameras im öffentlichen Raum oft kritisiert. Doch Google ist der Ansicht, dass die Bequemlichkeit der Nutzer stärker ist als ihre Bedenken.

Um mögliche Bedenken auszuräumen verarbeitet die "Face Match"-Kamera die Bilderkennung direkt auf dem Gerät, anstatt die Daten in die Cloud zu übertragen, wie es bei einigen "Google Nest"-Sicherheitskameras der Fall ist.

Laut Google ist "Face Match" standardmäßig nicht eingeschaltet. Die Kunden müssen sich für die Nutzung des Systems anmelden. Sobald eine Person erkannt wurde, muss sie auf den Touchscreen des Geräts tippen, um sich personalisierte Informationen anzeigen zu lassen.

Das Smart Display ist eine der Produktankündigungen auf der diesjährigen Google I/O, die auch den Beginn eines Rebrandings für die Home-Produkte des Unternehmens markiert, nachdem die Tochtergesellschaft Nest im vergangenen Jahr in die Hardwareabteilung von Google aufgenommen wurde.

Das Rebranding Google Nest beinhaltet eine Aufforderung an die Nest-Kunden, ihre Benutzerkonten mit ihren Google-Profilen zu verschmelzen. "Wir wollen sicherstellen, dass wir diese Geräte nahtlos integrieren", zitiert die Financial Times Rishi Chandra, Vizepräsident und General Manager der Home- and Nest-Produkte von Google.

Für einige Kunden können die zusammengelegten Nest-Daten jahrelange Informationen über den Tagesablauf einer Familie, den Energieverbrauch zu Hause und die Videoaufzeichnungen von Sicherheitskameras beinhalten. Google sagt, dass es diese Informationen nicht für Werbezwecke verwenden wird.

Gesichter erkennen für personalisierte Werbung?

"Diese Daten werden niemals für die Personalisierung von Anzeigen verwendet", sagte Chandra, bevor er von einem Mitglied des PR-Teams von Google korrigiert wurden. "Wir können nie nie sagen", ergänzte dieser hastig, "aber die Verpflichtung, die wir eingehen, ist, dass sie nicht genutzt wird".

Google hofft, etwas von dem Vertrauen zurückzugewinnen, das es in diesem Jahr verloren hat, als sich herausstellte, dass sein Nest-Sicherheitssystem ein geheimes Mikrofon enthielt. Chandra räumte ein, dass es ein "Fehler" war, die Kunden nicht informiert zu haben.

In einer weiteren Änderung an der Funktionsweise früherer Geräte, von Google Glass bis zu den Nest-Sicherheitskameras, verfügt das Home Max-Gerät über eine Kontrollleuchte, die immer leuchtet, wann es gerade ein Video aufnimmt.

Das Fehlen einer solchen Kontrollleuchte auf der Außenseite von Google Glass war ein Faktor, der noch vor dem Verkaufsstart zu der Kritik beitrug, dass die futuristische Brille zu stark in die Privatsphäre eindringe.

Zudem hat Google für seine "Smart Home"-Geräte neue Datenschutzverpflichtungen herausgegeben, die gelten, wenn seine die Geräte mit einem Google-Konto verbunden sind. Dazu gehört mehr Transparenz darüber, welche Daten die Sensoren sammeln, wie Video- und Audiodaten verwendet werden und eine Erklärung, wie diese Daten gelöscht werden können.

Google ist nicht das erste Technologieunternehmen, das seinen "Smart Speakers" (intelligenten Lautsprechern) Kameras und Bildschirme hinzufügt. So startete Amazons Alexa-basierte "Echo Show" bereits 2017.

Und letztes Jahr präsentierte Facebook "Portal", ein Gerät, das hauptsächlich für Videokonferenzen entwickelt wurde. Mark Zuckerberg, Chief Executive von Facebook, sagte letzte Woche, dass sich Portal besser verkauft, als er erwartet hatte.


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