Politik

Bahn erhält über 50 Milliarden Euro für Sanierung des Schienennetzes

Die Bahn bekommt mehr Geld: Bis zum Jahr 2029 soll sie jedes Jahr über acht Milliarden Euro in ihre marode Infrastruktur investieren.
17.05.2019 19:31
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bahn wird Koalitionskreisen zufolge deutlich mehr Geld vom Bund für das an vielen Stellen marode Schienennetz bekommen. Bis 2029 wolle der Bund 52 Milliarden Euro für Investitionen in Weichen oder Signaltechnik zur Verfügung stellen, sagte ein Koalitionsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Zusammen mit den Eigenmitteln der Bahn würden es dann insgesamt sogar 83 Milliarden Euro sein. Diese Zahlen nannte auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Den Koalitionskreisen zufolge wird in den nächsten fünf Jahren die Unterstützung des Bundes um gut 1,1 Milliarden Euro auf dann 4,6 Milliarden Euro jährlich erhöht. Dies ist noch etwas mehr als die eine Milliarde, die im Haushaltsplan zunächst vorgesehen war. Für die Jahre ab 2025 will der Bund über Verpflichtungsermächtigungen der Bahn dann je gut 5,6 Milliarden Euro zusichern. Unverändert soll der Staatskonzern jährlich 650 Millionen Euro an Dividende zahlen, die dann im Rahmen der sogenannten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (Luv) aber direkt wieder als Teil der Eigenmittel der Bahn ins Netz investiert werden müssen.

Im Gegenzug zu den staatlichen Zuschüssen muss die Bahn als Eigentümerin des Netzes genaue Berichte über den Zustand und die Leistungsfähigkeit abliefern. Werden bestimmte Kennziffern nicht erreicht, muss die Bahn mit Strafen rechnen. Den Koalitionsvertretern zufolge sind die Gespräche dazu noch nicht abgeschlossen. Klar sei aber, dass die Transparenz hier erhöht werde und die Kennziffern verschärft würden. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums wollte die Zahlen nicht bestätigen und sagte, die Verhandlungen liefen noch.

Die Bundesregierung setzt auch im Rahmen des Klimaschutzes große Hoffnungen in die Bahn. Die Zahl der Passagiere soll sich bis 2030 verdoppeln, der Güterverkehr kräftig ausgeweitet werden. Zuletzt hatte die Bahn - auch wegen Schwächen des Netzes - mit massiven Pünktlichkeitsproblemen sowohl im Personen- wie Güterverkehr zu kämpfen. Die Investitionen ins Netz konnten in der Vergangenheit nicht einmal den laufenden Verschleiß ausgleichen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...