Die Stimmung der Anleger am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag deutlich aufgehellt. Für gute Laune sorgten unter anderem die Einigung auf ein Haushaltspaket in den USA und die Aussicht auf noch mehr aus dem Nichts geschaffenes Geld der Zentralbanken zur Stützung der Wirtschaft.
Der deutsche Leitindex Dax baute seine jüngsten Gewinne deutlich aus und zog am Mittag um 1,18 Prozent auf 12 434,27 Punkte an und profitierte auch vom schwächelnden Euro. Eine nachgebende Gemeinschaftswährung kann den Export der Länder der Eurozone ankurbeln. Der Index für mittelgroße Werte MDax stieg um 0,60 Prozent auf 26 011,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog etwas deutlicher an.
In diesem positiven Umfeld griffen die Investoren vor allem bei den Branchen zu, die in der Regel stark von guten Nachrichten für die Konjunktur profitieren. Besonders deutlich fielen die Kursgewinne bei den Autobauern aus: Die Anteilsscheine von BMW etwa zogen um gut 4 Prozent an. Hier half auch ein positiver Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley. Mit dem Amtsantritt des neuen Chefs Oliver Zipse könnten die Papiere eine Neubewertung erfahren, schrieb Analyst Harald Hendrikse.
In den Hintergrund rückte damit die neuerliche Gewinnwarnung des Autozulieferers Continental. Die Anteilsscheine der Hannoveraner lagen nur kurz im Minus und schnellten zuletzt an der Dax-Spitze um knapp 4,6 Prozent in die Höhe.
Bei den Aktien von Staplerherstellern aber schlug eine Gewinnwarnung von Jungheinrich negativ durch. Das Unternehmen verwies auf eine geringere Investitionstätigkeit der Kunden wegen sich eintrübender gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Anteilsscheine von Jungheinrich sackten als klares Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax um mehr als 9 Prozent ab, und die Aktien des Wettbewerbers Kion verloren am MDax-Ende rund 4 Prozent.
Als Favorit im SDax zogen die Aktien von Eckert & Ziegler um rund 10 Prozent an. Glänzende Geschäfte hoben die Stimmung beim Berliner Medizin- und Strahlentechnik-Unternehmen. Angesichts vorläufiger Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate rechnet Vorstandschef Andreas Eckert für das laufende Jahr jetzt mit mehr Gewinn.
Der Goldpreis notierte am Mittag mit leichten Verlusten um die Marke von 1420 Dollar je Feinunze. Silber lag bei rund 16,41 Dollar leicht im Plus.
Der Euro gab leicht gegenüber dem Dollar auf 1,1178 Dollar ab.
Der Ölpreis der Sorte Brent stagnierte bei 63,30 Dollar pro Barrel. Die Marke WTI stagnierte bei 56,18 Dollar je Barrel.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei minus 0,34 Prozent. Amerikanische Treasuries rentierten mit 2,06 Prozent.