Gemischtes

Keine Jobs: Italiener verlassen in Scharen ihr Land

Lesezeit: 1 min
10.10.2016 00:39
Italien in der Krise: Innerhalb eines Jahres haben fast 200.000 Italiener ihre Heimat verlassen. Die Zahl der Auswanderer übertrifft die der Einwanderer.
Keine Jobs: Italiener verlassen in Scharen ihr Land

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Zahl der Italiener, die ihr Glück im Ausland suchen, ist im vergangenen Jahr auf mehr als 5,2 Millionen gestiegen. Allein im vergangenen Jahr verließen der italienischen Statistikbehörde zufolge 199.000 Italiener ihre Heimat. In den letzten 90 Jahren war die Zahl der Auswanderer nicht mehr so hoch gewesen, ein Plus von mehr als 6 Prozent.

Die lange Rezession in Verbindung mit der anhaltenden Bankenkrise und den politischen Differenzen haben damit mehr Italiener aus dem Land getrieben, als Einwanderer ins Land kamen. Die politische Elite des Landes hat kein Mittel dagegen.

„Lasst die, die gehen wollen, gehen“, sagte Ministerpräsident Matteo Renzi noch vor einem Jahr bei einer Rede in Venedig im Oktober. „Meine Aufgabe ist es, ihnen eine Möglichkeit zu geben, zurückzukehren, wenn sie es wollen.“ Am 4. Dezember beim Referendum könnte sich zeigen, ob das italienische Volk Renzi weiterhin das Vertrauen gibt. Deshalb sind die derzeitigen Worte Renzis auch anders gewählt. „Die Daten bezüglich der Auswanderer tun weh, aber das sind die Folgen der vergangenen 20 Jahre“, zitiert Bloomberg Renzi.

Seit dem Sommer ist das italienische BIP zumindest wieder auf Wachstumskurs. Doch die zunehmenden Schwierigkeiten in der Bankenbranche stellt die Regierung des Landes schon jetzt vor kaum lösbare Schwierigkeiten. Eine Finanzhilfe aus der EU scheint nicht vermeidbar, allein die Bedingungen sind noch nicht offiziell geklärt. Aber lang kann EZB-Präsident Draghi das Land nicht mehr mit Anleihekäufen stützen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...