Politik

US-Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession

Lesezeit: 1 min
10.10.2016 00:42
Kurz vor den Präsidentschaftswahlen steuern die USA auf eine Rezession zu. Ein wichtiger Indikator deutet darauf hin, dass die Wirtschaft bei weitem nicht so rund läuft, wie dies von der Regierung dargestellt wird.
US-Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession
Arbeitslosenquote in den USA (Grafik DWN; Quelle: Fredgraph)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass eine schlechte wirtschaftliche Situation im Land den Republikanern bei der Präsidentschaftswahl helfen könnte. Der aktuell leichte Vorsprung Hillary Clintons könnte sich schnell auflösen: Neben der steigenden Zahl der Insolvenzen gibt es weitere Anzeichen für eine drohende Rezession in den Vereinigten Staaten. Sollten sich die neuesten Erkenntnisse noch vor der Wahl bis an die Börsen herumsprechen, könnte dies Clinton schaden: In der Geschichte hat der Kandidat der aktuellen Regierungspartei immer verloren, wenn die Kurse vor der Wahl einbrachen (Chart 2).

Während einer Diskussionsrunde der New York Historical Society im Mai dieses Jahres sprach Jeffrey Gundlach, Chef und Gründer der Investmentfirma Double Line Capital, von den seiner Meinung nach drei wichtigsten Indikatoren für eine Rezession. Einer ist es, wenn die Arbeitslosenquote über ihrem 12 Monats-Schnitt liegt.

Tatsächlich erreichte nun die Arbeitslosenrate der USA im September die 5-Prozent-Marke. Der Durchschnittswert der vergangenen 12 Monate hingegen liegt bei 4,9 Prozent. Damit wäre bereits einer der drei Rezessionsindikatoren Gundlachs erfüllt.

„Dieser Indikator ist notwendig, aber noch kein hinreichendes Anzeichen für eine kommende Rezession“, sagte Gundlach der Nachrichtenagentur Bloomberg auf Nachfrage. „Es lohnt sich dies in die wirtschaftlichen Analysen mit einzubeziehen, aber es ist noch kein ausreichender Grund für einen plötzlichen Alarm.“

Vor fünf Monaten bewertete Gundlach eine derartige Entwicklung der Arbeitslosenrate noch etwas anders. Damals sagte er Bloomberg: „Die schlechte Nachricht ist, dass sie (die Arbeitslosenrate) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im September ihren Durchschnittswert überschreitet.“ Dies sei etwas, dass uns „in Alarmbereitschaft“ bezügliche einer Rezession versetzen sollte, so Gundlach weiter. Die gute Nachricht sei, dass der Arbeitslosenindikator schon einmal gegen Ende 2010 einen falschen Alarm ausgelöst hatte.

Der zweite Indikator für eine Rezession ist Gundlach zufolge, wenn die jährlichen, wirtschaftlichen Frühindikatoren sich ins Negative bewegen. Der dritte Indikator tritt auf, wenn die Quartals-Arbeitslosenrate höher als der dreijährige Durchschnitt der Arbeitslosenrate ist.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...