Finanzen

Europäische Börsen machen Boden gut

Lesezeit: 2 min
18.10.2016 15:31
Der deutsche Leitindex lag am Dienstagmittag deutlich im Plus. Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank verteuerten sich deutlich.
Europäische Börsen machen Boden gut

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Europas Aktienanleger haben am Dienstag auf eine weiterhin spendierfreudige Europäische Zentralbank (EZB) gesetzt. Zwar rechneten die meisten Börsianer für diesen Donnerstag nicht mit konkreten neuen Ankündigungen. Doch hofften viele auf entsprechende Signale für Dezember. „Solange das Geld hierzulande billig bleibt, gibt es zu den Aktien keine wirkliche Alternative“, sagte ein Händler. Der Dax stieg um ein Prozent auf 10.614 Punkte, der EuroStoxx50 legte 1,2 Prozent auf 3043 Zähler zu, berichtet Reuters. Allerdings waren die Umsätze verhalten. Vor allem eine Gewinnwarnung von Continental dämpfte die Kauflaune.

EZB-Chef Mario Draghi könnte im Anschluss an die Ratssitzung am Donnerstag Hinweise auf eine mögliche Verlängerung der billionenschweren Anleihekäufe geben, vermuten Börsianer. Derzeit kauft die EZB Wertpapiere im Volumen von monatlich rund 80 Milliarden Euro. In den USA bahnt sich dagegen eine - wenn auch minimale - Verknappung des Geldes an. Neue Hinweise auf das Ausmaß der von vielen noch für Dezember erwarteten Zinserhöhung in den USA erhoffen sich die Anleger von neuen US-Konjunkturdaten am Nachmittag. So steht die Entwicklung der Verbraucherpreise im September auf den Terminkalendern.

Im Dax gab es am Vormittag nur einen Verlierer: Conti brachen um 3,5 Prozent auf 169,10 Euro ein. Der Autozulieferer hatte am Montagabend nach Handelsschluss wegen zusätzlicher Belastungen von fast einer halben Milliarde Euro seine im Sommer erst angehobene Gewinnprognose für dieses Jahr gesenkt. Mehrere Analysten senkten ihre Kursziele.

Auf der Gewinnerseite standen die Versorger wieder ganz oben: E.ON und RWE legten je fast drei Prozent zu. Der Chef der Atomkommission des Bundes, Jürgen Trittin, akzeptierte derweil im Kern den Gesetzentwurf zur Übernahme der Atommüll-Altlasten. Auch die seit kurzem an der Börse notierten Töchter Uniper und Innogy legten 2,4 und ein Prozent zu.

Die Finanzwerte waren ebenfalls auf Erholungskurs: Commerzbank und Deutsche Bank legten 2,8 und 2,3 Prozent zu und damit etwas mehr als die europäischen Banken im Schnitt mit 1,8 Prozent.

SAP stiegen um 1,9 Prozent. Börsianer verwiesen auf den Quartalsbericht von IBM. Der weltweit größten IT-Dienstleister hatte vor allem vom Ausbau des Cloud-Geschäfts profitiert. In Frankfurt fielen IBM allerdings um 2,8 Prozent, was Händler auf Gewinnmitnahmen zurückführten. Der Zwischenbericht von SAP wird für Freitag erwartet.

Lange Gesichter gab es dagegen bei Südzucker : Die Titel fielen um 6,7 Prozent auf 23,50 Euro und hielten damit im MDax die rote Laterne: Die Analysten von Kepler Cheuvreux hatten ihre Kaufempfehlung kassiert und die Aktien auf „reduce“ drastisch herunter gestuft. Ihre Gewinnschätzungen nahmen sie ebenfalls deutlich zurück.

In Dublin prallte derweil die Senkung der Gewinnprognose an Ryanair ab: Die Titel stiegen zeitweise um 2,8 Prozent auf 12,14 Euro. Analysten sprechen von einer „kleinen Gewinnwarnung“, vieles sei seit dem Brexit-Votum bereits im Kurs berücksichtigt worden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...