Finanzen

Banken müssen mehr Sicherheiten für Gold hinterlegen

Physisches Gold gilt unter den neuen Basel-Regeln zur Bankenregulierung als riskantes und illiquides Asset. Die neuen Bestimmungen könnten zu höheren Preisen für Käufern von Schmuck führen.
22.10.2016 03:07
Lesezeit: 1 min

Der Basler Ausschuss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht physisches Gold als potentiell riskanten und illiquiden Vermögenswert, berichtet die Financial Times. „Unter den gegenwärtigen Regeln brauchen Banken höhere Eigenkapitalanforderungen und kostspieligere Finanzierungen gegenüber Gold in ihrer Bilanz, weil die Regulatoren das Metall nicht als hochqualitatives, liquides Asset ansehen.“, schreibt die FT.

Die damit zusammenhängenden Anforderungen an die Eigenkapital-Ausstattung könnten letztendlich auch zu höheren Preisen für Schmuckstücke führen. Denn physisches Gold diene den Veredlern als Form der Bezahlung und für Kredite. Banken leihen den Veredelungsbetrieben häufig Gold, damit diese damit Zulieferer und Kunden bezahlen können. Die die vom Basel-Komitee geplanten Regeln könnten die Absicherungskosten für die Banken verdreifachen, sagt die London Bullion Market Association (LBMA).

„Es bedeutet, dass die Banken diese Zusatzkosten weitergeben werden“, wird der Sprecher des Veredelungsbetriebes Asahi Refining zitiert. „Banken erwirtschaften derzeit nicht genug Gewinne im Rohstoffbereich, um diese Kosten zu absorbieren. Sie werden sie an die Veredler weiterreichen, welche sie wiederum an die Juweliere weitergeben und diese an die Kunden.“

LBMA und World Gold Council setzen sich bei der EU-Kommission dafür ein, die Basel-Bestimmungen abzumildern. „Die Gold-Kredite sind ein „integraler Bestandteil der Zulieferkette in der Goldindustrie. Es war der effizienteste Weg der Finanzierung, weil Gold die Währung der Veredler ist“, schrieben beide Organisationen in einem Brief an die Kommission im Juni.

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