Deutschland

Gabriel will noch einmal bei Tengelmann vermitteln

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bemüht sich derzeit in Gesprächen mit allen Beteiligten, die drohende Zerschlagung der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann zu verhindern. Dass nach dem Discounter Norma nun auch dessen Konkurrent Markant seine Klage gegen die Ministererlaubnis zurückziehen will, wird als Signal für andauernde Bemühungen gewertet, doch noch eine Lösung zu finden.
24.10.2016 15:50
Lesezeit: 1 min

"Der Ball liegt erst einmal bei den beteiligten Unternehmen", sagte sie. "Der Minister nimmt an den Gesprächen teil." Die seien allerdings intern und daher lasse sich zum Inhalt nichts sagen. Gabriel unterstrich über seine Sprecherin noch einmal sein hohes Interesse, dass im Sinne der rund 16.000 Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann eine Lösung für den Übernahmestreit gefunden wird.

Der Wirtschaftsminister hatte mit seiner Sondererlaubnis für die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch den Branchenprimus Edeka, bei der er Einwände des Bundeskartellamts beiseite geräumt hatte, Klagen der Konkurrenten Rewe, Markant und Norma ausgelöst. In einer Eilentscheidung hatte das Düsseldorfer Oberlandesgericht dann im Sinne der Kläger entschieden und den Vollzug der Ministererlaubnis erst einmal gestoppt. Seitdem bemühen sich alle Beteiligten, doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden, um den drohenden Verlust Tausender von Arbeitsplätzen abzuwenden.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub erklärte am Sonntagabend, nach Norma habe er sich auch mit Markant auf eine Rücknahme der Klage gegen die Ministererlaubnis verständigt. Offen ist damit noch, ob auch mit Rewe einlenkt. Ziehen alle drei Edeka-Konkurrenten ihre Klagen zurück, wäre der Weg für Edeka doch noch frei. Gelingt dies nicht, will Haub die verlustreiche Kette Kaiser's Tengelmann mit rund 16.000 Beschäftigten zerschlagen und die Filialen einzeln verkaufen. Er holt bereits Offerten von Interessenten für die Märkte in Nordrhein-Westfalen ein, berichtet Reuters.

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