Finanzen

Shell konnte Gewinn steigern

In der Ölbranche präsentieren immer mehr Großkonzerne die Erfolge ihres Sparkurses.
01.11.2016 15:31
Lesezeit: 1 min

Shell und BP bestätigten am Dienstag den Trend: Sie verdienten zuletzt mehr als von Experten erwartet. Allerdings setzt der Ölpreisverfall vielen Unternehmen noch immer zu. Als erster größerer Anbieter seit langem gelang es der britisch-niederländischen Shell sogar, im Sommerquartal wieder mehr zu Profit zu machen als vor Jahresfrist. Der Gewinn legte um 18 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar zu, während Experten lediglich 1,7 Milliarden vorausgesagt hatten.

Der britische Rivale BP schnitt dagegen schwächer ab. Das Ergebnis brach um etwa die Hälfte auf 933 Millionen Dollar ein. Fachleute hatten allerdings einen noch stärkeren Rückgang prognostiziert. An der Londoner Börse verloren BP-Aktien knapp zwei Prozent an Wert. Shell-Papiere waren dagegen gefragt und zogen um mehr als drei Prozent an.

Die US-Unternehmen Exxon und Chevron sowie die französische Total verdienten zuletzt ebenfalls dank Einsparungen mehr als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gingen die Nettogewinne hier zwischen einem Viertel und über einem Drittel zurück.

Für Entwarnung sei es noch zu früh, sagte Shell-Chef Ben van Beurden: "Die niedrigeren Preise bleiben für die gesamte Branche eine große Herausforderung, und die Aussichten sind unsicher." Shell und BP wollen deswegen ihre Investitionen weiter zurückschrauben.

Derzeit kostet ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 49 Dollar, weniger als die Hälfte dessen, was noch Mitte 2014 gezahlt wurde. Im Zuge des Preisverfalls haben viele Konzerne ihre Investitionen massiv gekürzt. Shell will kommendes Jahr nur noch 25 Milliarden Dollar ausgeben, dieser Betrag liegt am unteren Ende der bislang genannten Spanne. BP will dieses Jahr die bisherigen Summe um eine weitere Milliarde Dollar reduzieren.

Um den Preis zu stabilisieren, hat sich die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) Ende September grundsätzlich auf eine Begrenzung der Förderung geeinigt. Konkrete Vorschläge liegen jedoch noch nicht vor. Außerdem haben die wichtigsten Förderländer außerhalb des oft zerstrittenen Kartells den Opec-Staaten dazu bisher keine Zusagen gemacht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...