Deutschland

Digitalgeschäft beschert Springer unerwartet viel Gewinn

Lesezeit: 1 min
03.11.2016 10:16
Axel Springer hat im dritten Quartal dank des boomenden Geschäfts mit Kleinanzeigen im Internet den Gewinn wieder spürbar gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte zwischen Juli und September binnen Jahresfrist um 13 Prozent auf 146 Millionen Euro.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Branchenexperten hatten hier nur 140 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz stagnierte nahezu bei 801,5 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Herausgeber von Bild und Welt seine Ziele für Gewinn und Umsatz. Die Nachrichten kamen an der Börse gut an: Die Aktie gewann im frühen Handel 0,6 Prozent.

Im August hatte Springer auch wegen des Anti-EU-Referendums der Briten noch einen Dämpfer hinnehmen müssen und seine Umsatzprognose gekappt, so Reuters. Die Berliner mussten wegen des Verfalls des Pfunds einen Einbruch der Werbeerlöse im Großbritannien-Geschäft wegstecken. Konzernchef Mathias Döpfner zog nach neun Monaten nun eine positive Bilanz. "Bei der Weiterentwicklung unserer digitalen Aktivitäten sind wir dieses Jahr ein großes Stück vorangekommen - in den USA wie auch auf den europäischen Märkten." Das Digital-Geschäft trug insgesamt 67 Prozent zum Konzernumsatz bei, 72 Prozent zum operativen Gewinn und 85 Prozent zu den Werbeerlösen.

Größter Wachstumstreiber bleibt das Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet - etwa Job-, Auto- und Immobilienportale. Hier stieg der Gewinn im Sommer um fast 16 Prozent und die Ebitda-Rendite lag mit 40,5 Prozent gut dreimal so hoch wie in der Sparte der Bezahlangebote, zu denen auch die Zeitungen Bild und Welt gehören.

Springer verlagert sein Geschäft zunehmend ins Internet und hat sich von Teilen der traditionellen Printsparte getrennt. Nach mehreren Zukäufen will der Konzern in diesem Jahr vor allem das Wirtschafts- und Finanznachrichtenportal "Business Insider" und die Nachrichtenplattform Upday ausbauen. Hier drücken die Investitionen auf den Gewinn der Bezahlangebote, der nach neun Monaten um fast zwölf Prozent zurückging.

Analysten gehen davon aus, dass Springer sein Digital-Engagement ausbaut. "Wir erwarten weiter solides organisches und externes Wachstum beim Rubrikengeschäft, während sich der negative Trend im klassischen Printgeschäft leicht zu beschleunigen scheint", sagte DZ-Bank-Experte Harald Heider. Döpfner hat wiederholt betont, dass es vorerst wohl keine größeren Übernahmen gebe.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....