Die Amerikaner hören nicht mehr auf ihren Präsidenten: Barack Obama brauchte am Freitag mehrere Minuten, um sich bei bei den Clinton-Fans Gehör zu verschaffen (Video am Anfang des Artikels).
Bei einer Veranstaltung für die demokratische Kandidaten Hillary Clinton in North Carolina heizte sich am Freitag die Stimmung auf, als ein Zwischenrufer versuchte, Obama zu unterbrechen. Er trug ein Schild mit dem Namen des republikanischen Bewerbers Donald Trump. Obama gelang es schließlich, die aufgebrachten Clinton-Anhänger zu beruhigen. "Buht nicht, geht wählen", rief er ihnen zu. Trump stellte den Vorfall indes anders da. Obama habe den Trump-Anhänger angeschrien, erklärte er in einer Wahlkampfrede in Pennsylvania. Jüngste Umfragen deuten auf ein knappes Rennen bei der Wahl am Dienstag hin. In einer Erhebung für die Nachrichtenagentur Reuters liegt Clinton fünf Prozentpunkte vor ihrem Rivalen.
In Fayetteville in North Carolina hatten sich zumeist afroamerikanische Anhänger Clintons in einer Turnhalle versammelt, um die Obama-Rede zu hören. Plötzlich erhob sich ein älterer weißer Mann in Uniform, schwenkte ein Trump-Plakat und versuchte, Obamas-Rede zu stören. Die Menge reagierte mit Buh-Rufen. "Jeder von Euch setzt sich jetzt hin und ist einen Moment ruhig", erklärte Obama, während der Protestierende weggeführt wurde. "Ich meine das ernst", sagte Obama, als die Zuhörer weiter buhten. "Das ist ein älterer Herr, der seinen Kandidaten unterstützt. Wir leben in einem Land, in dem die Redefreiheit respektiert wird", erinnerte Obama an die Grundwerte der Demokratie. "Es sieht so aus, als ob er in unserer Armee gedient hat. Das müssen wir respektieren." Mit der Aufforderung: "Buht nicht, geht wählen!" brachte er wieder Ruhe in den Saal.