Gemischtes

Bundesgerichtshof hebt Freisprüche bei herrenlosen Häusern auf

Lesezeit: 1 min
10.11.2016 10:08
Die unzureichend geklärten Eigentumsverhältnisse verschiedener Immobilien wurden durch den Bundesgerichtshof neu verhandelt.
Bundesgerichtshof hebt Freisprüche bei herrenlosen Häusern auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Bundegerichtshof hat entschieden: Die Affäre um den vorschnellen Verkauf vermeintlich herrenloser Häuser in Leipzig wird erneut das Landgericht in der Messestadt beschäftigen. Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) in Leipzig hob am Mittwoch die Freisprüche dreier früherer Rathausmitarbeiter zum Teil auf. Das Landgericht Leipzig hatte sie 2014 ebenso wie eine mitangeklagte Rechtsanwältin vom Vorwurf der Untreue und des Betrugs freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen Revision eingelegt. (Az.: 5 StR 313/15)

In Leipzig war es nach dem Mauerfall üblich, für angeblich herrenlose Häuser sogenannte gesetzliche Vertreter zu bestellen und die Immobilien zu verkaufen. Das Geld kam auf städtische Verwahrkonten. Die Rechtsamtsmitarbeiter unterließen es aber, ausreichend nach den rechtmäßigen Erben zu suchen. Hintergrund des Vorgehens waren die vielfach ungeklärten Eigentumsverhältnisse nach dem Ende der DDR. Die Stadt hatte ein Interesse daran, Brachen zu beseitigen und den Grundstücksmarkt in Schwung zu bringen.

Fünf dieser als herrenlos verkauften Häuser hatten die Justiz beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft war von rund einer halben Million Euro Schaden ausgegangen. Nach der Entscheidung des BGH bekommt das Landgericht nun drei der Fälle wieder auf den Tisch. Es soll erneut geprüft werden, welcher Schaden den Erben entstanden ist und ob die Rechtsamtsmitarbeiter vorsätzlich gegen Vermögensbetreuungspflichten verstoßen haben.

Ursprünglich war den Rathausmitarbeitern auch noch vorgeworfen worden, Erben, die sich später doch noch meldeten, keine Zinsen auf das verwahrte Geld ausgezahlt zu haben. Zudem sei auch der Stadt Leipzig ein Schaden entstanden, weil Verwaltungskosten nicht in Rechnung gestellt wurden. Die Rechtsanwältin war als gesetzliche Vertreterin an einem Hausverkauf beteiligt gewesen. An den Freisprüchen von diesen Untreue-Vorwürfen hatte der BGH aber nichts auszusetzen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten verhindern Deutschlands strengere Abgasnorm
25.09.2023

Deutschland konnte sich in der EU mit Forderungen nach der Abgasnorm Euro 7 nicht durchsetzen. Die anderen Staaten lehnten die strengeren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsklima sinkt nur minimal - Geht es jetzt wieder bergauf?
25.09.2023

Der Ifo-Index zum Geschäftsklima ist den 5. Monat in Folge gefallen, aber nur minimal. Der Pessimismus nimmt ab. Ist das Schlimmste für...

DWN
Politik
Politik Westen fürchtet Wahlen in der Slowakei
25.09.2023

Bei den Wahlen in der Slowakei am Samstag steht Ex-Premierminister Fico vor einem möglichen Comeback, der "keine einzige Patrone in die...

DWN
Politik
Politik Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada
25.09.2023

Das kanadische Parlament hat beim Selenskyj-Besuch einen ukrainischen "Kriegsveteranen" mit Jubel und stehendem Applaus gewürdigt. Nach...

DWN
Immobilien
Immobilien Das plant die Regierung gegen die Wohnungsmisere
25.09.2023

Die Bau-Branche gibt sich positiv überrascht von den Beschlüssen der Bundesregierung, fordert nun aber eine schnelle Umsetzung. Denn die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...