Deutschland

Deutschland: Oft höhere Arbeitsbelastung durch Digitalisierung

Die Digitalisierung ihrer Arbeitsplätze macht vielen Menschen das Leben schwerer.
10.11.2016 14:05
Lesezeit: 1 min

In Deutschland fühlen sich Arbeitnehmer durch die zunehmende Digitalisierung offenbar nicht entlastet. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Dabei gaben 46 Prozent der Betroffenen an, dass ihre Arbeitsbelastung durch die Digitalisierung größer geworden sei. Nur 9 Prozent berichteten von einer geringeren Belastung.

«Digitalisierung macht unser Leben nicht bunter und vielfältiger», sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. «Die Art und Weise, wie Technik eingesetzt wird, scheint keinen essenziellen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen.» Viele Arbeitnehmer beklagen sich nach DGB-Angaben über mangelndes Mitspracherecht, wie digitale Anwendungen eingesetzt werden. «Jeder Zweite verspürt sich ohnmächtig dieser Entwicklung ausgesetzt», sagte Hoffmann. Geklagt wurde vor allem darüber, dass das Arbeitsvolumen und das «Multitasking» zugenommen hätten.

Für den sogenannten DGB-Index 2016 waren gut 9700 Beschäftige befragt worden. 60 Prozent gaben an, ihre Arbeit sei in hohem oder in sehr hohem Maße von der Digitalisierung betroffen - etwa durch elektronische Kommunikation per E-Mail und Smartphone oder durch softwaregesteuerte Arbeitsabläufe.

Fast die Hälfte dieser 60-Prozent-Gruppe sagte, dass die Arbeitsbelastung hierdurch zugenommen habe. 54 Prozent erklärten, die zu bewältigende Arbeitsmenge sei größer geworden. 56 Prozent beklagten eine Zunahme der gleichzeitig zu bewältigenden Aufgaben. 46 Prozent der Betroffenen gaben außerdem an, sie fühlten sich durch die Digitalisierung an ihrem Arbeitsplatz stärker kontrolliert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...