Deutschland

Rewe und Edeka einig über Aufteilung der Tengelmann-Märkte

16.11.2016 09:33
Lesezeit: 1 min

Rewe und Edeka haben über die lange umstrittene Aufteilung der Kaiser's-Tengelmann-Filialen eine Übereinkunft erzielt, bestätigte am Dienstag ein Rewe-Sprecher. "Wir haben uns auf ein Filialpaket verständigt", erklärte auch ein Edeka-Sprecher. Einem Insider zufolge ist die Einigung bei den Filialen aber noch nicht der finale Durchbruch, der Kaufpreis müsse noch ausgehandelt werden. Es sei aber denkbar, dass sich beide Seiten binnen zwei Wochen auf ein Vertragswerk verständigen könnten. "Eine Einigung bei den Filialen ist ein wichtiger Schritt nach vorn", sagte ein weiterer Insider.

In den Verhandlungen zwischen Edeka und Rewe geht es um die Umsetzung des von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder vermittelten Schlichterspruchs zur Zukunft von Kaiser's Tengelmann vom 31. Oktober. Dieser zielt Insidern zufolge auf den Erhalt der rund 15.000 Arbeitsplätze und eine Aufteilung von Kaiser's Tengelmann ab. Unter anderem sollen etwa in Berlin Filialen mit einem Umsatzvolumen von rund 300 Millionen Euro an Rewe fallen. Die Kölner sollen im Gegenzug zu einer Einigung ihre Klage gegen die Ministererlaubnis für die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka zurückziehen.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub will Kaiser's Tengelmann als Ganzes an den Branchenprimus Edeka veräußern. Vor mehr als zwei Jahren hatte er die Transaktion besiegelt, Konkurrent Rewe hatte das Nachsehen. Das Bundeskartellamt legte sein Veto gegen die Pläne ein, doch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel überstimmte die Wettbewerbshüter mit einer Sondererlaubnis. Mit dieser will er auch die Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann retten. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wiederum legte diese Ministererlaubnis nach einer Klage von Rewe auf Eis. Zieht Rewe diese zurück, ist der Weg für Gabriels Sondererlaubnis wieder frei. Kaiser's Tengelmann fällt dann an Edeka - und der Branchenprimus soll nach dem Abschluss einer endgültigen Vereinbarung mit Rewe dann Märkte an die Kölner weiterreichen.

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