Finanzen

Donald Trump verkündet erste Sofort-Maßnahmen für die USA

Lesezeit: 2 min
22.11.2016 02:13
Donald Trump hat seine ersten Maßnahmen zur Regierungsarbeit verkündet. In vielen Bereichen wird der Kurs von Barack Obama verlassen.
Donald Trump verkündet erste Sofort-Maßnahmen für die USA

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Donald Trump will bereits am ersten Tag seiner Amtszeit den Ausstieg der USA aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP erklären. Dies kündigte der designierte US-Präsident in einer am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Videobotschaft an. Das geplante Zwölf-Länder-Abkommen sei eine "potenzielle Katastrophe für unser Land", sagte Trump. "Stattdessen werden wir gerechte, bilaterale Handelsverträge vereinbaren, die Arbeitsplätze und Industrien zurück nach Amerika bringen."

Noch am ersten Tag werde er eine entsprechende Absichtserklärung zum Rückzug aus dem Abkommen vorlegen, sagte Trump, der am 20. Januar als Präsident vereidigt werden soll. Der Ausstieg aus TPP zählte zu Trumps Wahlkampfversprechen.

Das transpazifische Handelsabkommen TPP zwischen zwölf Pazifik-Anrainerstaaten sollte nach bisherigem Stand eigentlich noch vor Ende der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama im Januar vom Kongress in Washington ratifiziert werden. Neben den USA und Japan umfasst die geplante Freihandelszone Australien, Brunei, Kanada, Chile, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam. Zusammen stehen diese Länder für rund 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Trump kündigte weitere Sofortmaßnahmen an:

Energie: Aufhebung der Regulierungen für Fracking und Kohle.

Bürokratie: Für jede neue Regulierung müssen zwei alte Regulierungen abgeschafft werden.

Nationale Sicherheit: Der Generalstab soll einen Sicherheitsplan entwickeln, der die USA von Cyber-Attacke und anderen Angriffen schützt.

Einwanderung: Das Arbeitsministerium soll alle Missbräuche von Visa-Programmen prüfen.

Ethik: Regierungsmitglieder dürfen fünf Jahre lang keine Positionen als Lobbyisten einnehmen, für ausländische Regierungen dürfen sie lebenslang nicht arbeiten.

Einer der wichtigsten Berater von Donald Trump, der für Finanzen und die Wirtschaftspolitik zuständige David Malpass, hat das Wirtschaftsprogramm des neuen US-Präsidenten vorgestellt, wie das Wall Street Journal berichtet.

Nafta-Freihandelsabkommen:

Malpass kritisiert, dass die ursprünglich gute Idee des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko durch Nafta über die Jahre so weitgehend reguliert wurde, dass sie den mittleren und kleineren amerikanischen Firmen nicht mehr nützt. Es müsse eine jährliche Bestandsaufnahme über die gemeinsam formulierten Ziele und über den Fortschritt geben.

Zur Schuldenobergrenze:

Malpass zufolge ist die Schuldenobergrenze in ihrer derzeitigen Form eine Farce. Diese werde immer wieder erreicht und immer wieder nach oben gesetzt. Hier seien Änderungen angebracht. Zumindest müssten die geplanten Ausgaben der Regierung erst vom Kongress gebilligt werden, bevor sie getätigt werden – derzeit könnten die Kongressmitglieder nur über Schulden abstimmen, die schon längst angefallen seien.

Zur Federal Reserve:

Die Fed sollte laut Malpass eine unabhängige Einrichtung innerhalb der US-Regierung bleiben. Sie habe aber mit ihrer Niedrigzinspolitik und ihren Anleihekäufen weitgehend versagt. Ein nachhaltig starkes Wirtschaftswachstum sei nicht zu erkennen. Das Vertrauen in den Dollar müsse wieder gestärkt werden, welches die Fed verspielt habe.

Zur Infrastruktur:

Die Infrastruktur sei ausbaufähig, es gebe viele private Firmen in den USA, die in sie investieren möchten. Das Geld sei da, doch die staatlichen Regularien würden den Bau vieler Projekte verhindern. Hier müssten Vereinfachungen stattfinden, findet Malpass.

Dodd-Frank Act:

Der Dodd-Frank Act nütze den Amerikanern nicht und müsse verändert werden. Das Gesetz sollte die Verantwortlichkeit und Transparenz im Finanzsystem fördern und die Konsumenten vor missbräuchlichen Praktiken bei Finanzdienstleistungen schützen, sei aber nicht wirklich funktionsfähig.

Zur Idee, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu besteuern:

Malpass lehnt diese Idee ab. Es sei keine auf dem Markt basierende Art und Weise, den Klimaschutz zu betreiben.

Zum Hypothekenmarkt:

Malpass zufolge ist dieser viel zu sehr staatlich beeinflusst, was sich an der dominanten Stellung der Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddy Mac ablesen lasse. Es brauche mehr privatwirtschaftliche Konkurrenz. Das gegenwärtige System bevorzuge reiche Leute und benachteilige Durchschnittsverdiener.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Experte: EU-Zölle gegen chinesische E-Autos wären riskanter „Bumerang“
04.10.2023

Die EU-Kommission prüft die Verhängung von Importzöllen gegen chinesische Elektroautos. Ein Experte erwartet vor allem für deutsche...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: FDP stellt Bundesländern Ultimatum
04.10.2023

Die Folgen der laxen Migrationspolitik fliegen der Ampel um die Ohren. Es riecht nach Panik hinter den Kulissen. Derweil finanzieren die...

DWN
Technologie
Technologie Strauchelnde Windbranche gefährdet Klimaziele der EU
04.10.2023

Die Windkraft steckt in der Krise, die ambitionierten Vorgaben der EU rücken in weite Ferne.

DWN
Politik
Politik USA: Machtkampf bei Republikanern eskaliert
04.10.2023

Die Spannungen innerhalb der republikanischen Partei entladen sich in einem handfesten Machtkampf. Jetzt wurde der erste Top-Funktionär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft begrüßt Steuervorschläge von Friedrich Merz
04.10.2023

Die Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz zur Reform der Besteuerung von Unternehmen haben ein zwiespältiges Echo ausgelöst. Während...

DWN
Politik
Politik Niederländer Wopke Hoekstra soll neuer EU-Klimakommissar werden
04.10.2023

Der EU-Umweltausschuss empfiehlt Wopke Hoekstra als neuen EU-Klimakommissar. Hoekstra muss noch die Zustimmung des gesamten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik Illegale Migration: Polen, Tschechien und Österreich führen Grenzkontrollen ein
04.10.2023

Der starke Anstieg der illegalen Migration nach Europa zwingt zu einer Abkehr vom Kernelement des Schengen-Systems.