Politik

Piloten bestreiken am Mittwoch alle Lufthansa-Flüge

Die der Lufthansa Piloten bestreiken am Mittwoch alle Lufthansa-Flüge. Betroffen sind alle Flüge auf der Kurz- und Langstrecke. Der Streik dauert 24 Stunden.
21.11.2016 22:16
Lesezeit: 1 min

Zehntausende Lufthansa-Passagieren müssen am Mittwoch umdisponieren. Bestreikt werden laut Reuters alle Lufthansa-Flüge auf der Kurz- und Langstrecke, die in Deutschland abheben, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Montag mitteilte. Zuvor hatte die Arbeitnehmervertretung die Lohnverhandlungen mit der größten deutschen Airline für gescheitert erklärt. Es wird der mittlerweile 14. Streik in dem seit Jahren schwelenden Arbeitskonflikt. Der Ausstand der Piloten sei der falsche Weg, teilte die Lufthansa mit. Ein Ersatzflugplan sei in Arbeit und werde auf der Firmenseite LH.com veröffentlicht. "Lufthansa arbeitet mit allen Kräften daran, Kunden bestmöglich zu informieren und sie, wenn möglich, auf andere Airlines oder Verkehrsmittel umzubuchen."

Cockpit fordert für die 5400 Flugzeugführer der Lufthansa rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr. Die Forderung sei angemessen, da der Kranich-Konzern dieses Jahr wie 2015 auf ein hervorragendes Ergebnis zusteuere, sagte ein Cockpit-Sprecher. Die Lufthansa bietet 2,5 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren. Cockpit sei auf die Angebote des Konzerns zur friedlichen Beilegung des Konflikts nicht eingegangen, erklärte der Konzern. "Die Gewerkschaft ignoriert die Möglichkeit der Schlichtung und wird damit ihrer Verantwortung als Tarifpartner nicht gerecht."

Der Arbeitskampf zwischen der Airline und den Flugzeugführern begann im April 2014. Den letzten Ausstand vor 14 Monaten stoppte ein Gericht. Die Fronten sind nach den Arbeitsniederlegungen und unzähligen Gesprächrunden vollkommen verhärtet. Den Piloten geht es neben der Bezahlung auch um die Altersversorgung und die betriebsinterne Frührente. Im Sommer hatte Cockpit in inoffiziellen Tarifgesprächen versucht, auch für die Flugzeugführer der Billigtochter Eurowings Verbesserungen zu erreichen. Die Lufthansa lehnt dies ab.

Hinter den Kulissen tobt noch ein weiterer und wesentlich härter Konflikt um Eurowings. Die Piloten sehen durch den Ausbau der Billiglinie langfristig ihre Jobs gefährdet, weshalb sie das Wachstum begrenzen wollen. Die Lufthansa sieht hingegen in der Expansion eine strategische Weichenstellung, die nicht mit den Arbeitnehmern abgesprochen werden muss.

Nicht nur Lufthansa-Passagiere müssen um ihren Flug zittern: Bereits für Dienstag ruft Verdi die Flugbegleiter der Lufthansa -Billigflugtochter Eurowings zum ganztägigen Ausstand auf. Betroffen seien die 23 Eurowings-Flugzeuge an den Standorten Düsseldorf und Hamburg, sagte ein Eurowings-Sprecher.

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