Politik

Banken-Krise in Deutschland: Milliarden-Fiasko bei der NordLB

Lesezeit: 1 min
24.11.2016 12:55
Die Landesbank Nord/LB stellt sich auf den Verlust von mehr als einer Milliarde Euro ein. Der Vorstandschef bezeichnet Bank als stabil.
Banken-Krise in Deutschland: Milliarden-Fiasko bei der NordLB

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die desaströse Situation der internationalen Schifffahrtsbranche treibt die Landesbank Nord/LB tief in die rote Zahlen.

Aufgrund einer deutlichen Erhöhung der Risikovorsorge für notleidende Schiffskredite werde sie 2016 wohl einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro verbuchen müssen, teilte die Landesbank der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Donnerstag in Hannover bei Vorlage ihrer Neunmonatszahlen mit.

Die ersten drei Quartale des Jahres schloss das Institut mit einem Minus von bereits 736 Millionen Euro nach Steuern ab. "Ausschlaggebend für die Ergebnisentwicklung war eine nochmalige Aufstockung der Risikovorsorge für die Schiffsfinanzierung", erklärte die Nord/LB. Im vierten Quartal werde sich dieser Trend fortsetzen.

Ein Großteil der Belastung resultiert dabei aus dem Schiffskreditportfolio der Bremer Landesbank, die die Nord/LB aufgrund einer Vereinbarung zwischen Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt und den übrigen Minderheitsanteilseignern zum Jahreswechsel zu 100 Prozent übernehmen wird.

Die Bremer Landesbank meldete am Mittwoch bereits einen zu erwarteten Verlust in dreistelliger Millionenhöhe. 

Bislang hält sie 55 Prozent. Die Ergebnisse der Bremer Landesbank fließen deshalb wie in den Vorjahren bereits in deren Konzernzahlen ein.

Vorstandschef Gunter Dunkel bezeichnete die Bank gleichwohl als stabil.

"Die Nord/LB kann die Herausforderungen aus eigener Kraft meistern", erklärte er. In den vorigen Jahren seien "erhebliche Kapitalpolster" aufgebaut und die Ertragskraft gesteigert worden. Die Kapitalquoten blieben hoch, alle aufsichtsrechtlichen Vorgaben könnten erfüllt werden. "All dies gibt der Bank die Stärke, dieses Ergebnis zu verarbeiten."

Die Schifffahrtsbranche befindet sich schon seit Jahren aufgrund eines Überangebots an Schiffen am Markt, sinkenden Frachtraten und gedämpften Konjunkturaussichten in einem Abwärtsstrudel. Immer mehr Reeder geraten in finanzielle Schwierigkeiten, in der Folge leiden ihre Kapitalgeber. Die norddeutschen Landesbanken wie die Nord/LB, die Bremer Landesbank oder auch die HSH Nordbank waren in der Branche traditionell sehr aktiv.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...