Der CDU-Politiker Peter Hintze ist tot. Der Vizepräsident des Bundestages und frühere CDU-Generalsekretär erlag in der Nacht zum Sonntag nach Angaben seiner Partei im Alter von 66 Jahren einem Krebsleiden. Hintze hinterlässt seine Frau und einen Sohn. Kanzlerin Angela Merkel sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl aus und würdigte ihn als einen herausragenden intellektuellen Köpfe der CDU. "Peter Hintze zeichnete sich durch klare Positionen aus und verteidigte seine Überzeugung mit großer Leidenschaft und Sachkenntnis." Hintze sei ein Mann des offenen Wortes, aber auch des Ausgleichs gewesen.
Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach von einem leidenschaftlichen Parlamentarier und einen über Fraktionsgrenzen hinaus geschätzten Kollegen. Er habe die große Begabung gehabt, Brücken zu schlagen. Unionsfraktionschef Volker Kauder sprach von einem engen Freund. Auch Politiker anderer Parteien, etwa Justizminister Heiko Maas (SPD), die Linken-Politikerin Petra Pau und die Grüne Renate Künast, würdigten Hintze.
Der evangelische Pfarrer Peter Hintze gehörte dem Bundestag seit 1990 an. Erstmals bekannt wurde er einer größeren Öffentlichkeit als Bundesbeauftragter für den Zivildienst 1983. Hintze wurde zum Vertrauten von Kanzler Helmut Kohl, der ihn 1992 zum CDU-Generalsekretär machte. Im Wahlkampf 1994 erregte er mit seiner "Rote-Socken"-Kampagne Aufsehen, die sich gegen die SED-Nachfolgepartei PDS und die SPD richtete. Auch mit Kohls Nachfolgerin Merkel, die ihn als Frauenministerin zum Staatssekretär berief, entwickelte er ein Vertrauensverhältnis. Später wurde Hintze Staatsekretär im Wirtschaftsministerium und Luft- und Raumfahrtkoordinator. Als Abgeordneter beschäftigte er sich intensiv mit moralischen Themen, vor allem dem Schutz der Würde in Verbindung mit Sterbehilfe.