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Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich am Donnerstag das erste Mal besorgt über das andauernde Gelddrucken der großen Zentralbanken.
Merkel sagte am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos auf eine Journalisten-Frage über den globalen Währungskrieg, der sich mittlerweile in einer umfassenden Manipulation der Wechselkurse manifestiert: "Ich bin nicht völlig sorgenfrei." Dies bezog sich zwar auf Japan. Doch auch die Entwicklung der EZB verfolgt Merkel offenkundig mit einem gewissen Unbehagen: Was die in Europa ebenfalls expansive Vergabe von Liquidität durch die Europäische Zentralbank betreffe, so gehe sie davon aus, dass diese "wieder eingesammelt wird", sagte Merkel.
Die EZB sei bei der Bewältigung der Krise „an den Rand ihres Mandats“ gegangen. Notenbanken seien kein „Ausputzer von politischen Fehlentscheidungen“ und könnten Mängel bei der Wettbewerbsfähigkeit nicht beheben, so Merkel.
Merkels Aussagen sind natürlich diplomatisch gehalten - das ist schon wegen möglicher Reaktionen der Börsen gar nicht anders möglich.
Allerdings hat sich Merkel noch nie so deutlich zu den möglichen Folgen des Gelddruckens geäußert. Sie kritisiert mit dieser Aussage indirekt die europäischen Südstaaten, weil vor allem die Achse Italien - Frankreich - Spanien das Gelddrucken im Eigeninteresse forciert.
Merkel gibt mit ihren Aussagen Bundesbank-Chef Jens Weidmann Rückendeckung. Dieser hatte kritisiert, dass seitens der Politik Druck auf die Zentralbanken ausgeübt werde, sich ungesetzlich zu verhalten. Es liege nicht innerhalb ihres Mandats, „Maßnahmen zur Stützung des Finanzsystems, zur Stimulierung der Konjunktur und zur Senkung der staatlichen Refinanzierungskosten oder gar zur staatlichen Solvenzsicherung zu ergreifen“ (mehr hier).
Auch das Bundeswirtschaftsministerium warnte vor einer „hohen Inflation“ (mehr hier).
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