Boeing hat im Streit über Milliardensubventionen für Flugzeugbauer eine Niederlage einstecken müssen. Die Welthandelsorganisation (WTO) befand am Montag, dass es sich bei Steuervergünstigungen des US-Bundesstaates Washington für die Entwicklung des 777X-Langstreckenflugzeugs um unzulässige staatliche Zuschüsse handele. Die WTO nannte keinen Betrag für die Entlastung. Die Europäische Union (EU) bezifferte sie aber mit rund 5,7 Milliarden Dollar von insgesamt 8,7 Milliarden Dollar an Steuervergünstigungen in dem Bundesstaat, in dem der Großteil der Boeing-Fertigungsstätten liegt.
Boeings europäischer Rivale Airbus erklärte, durch die Zuschüsse seien ihm Umsatzausfälle in Höhe von 50 Millionen Dollar jährlich entstanden. Boeing und Airbus liefern sich nicht nur einen Kampf um die größten Aufträge. Die beiden weltgrößten Flugzeughersteller werfen sich gegenseitig vor, illegale Staatshilfen zu kassieren. Der Streit schwelt seit mehr als einem Jahrzehnt. Gegen den jüngsten Entscheid ist Berufung möglich.