Russland hat nach eigenen Angaben Pläne ausländischer Geheimdienste für einen großangelegten Cyberangriff auf sein Finanzsystem enthüllt, berichtet AFP. Der Inlandsgeheimdienst FSB erklärte am Freitag, er habe Informationen erhalten, dass ab Montag kommender Woche die Aktivitäten mehrerer russischer Großbanken lahmgelegt werden sollten. Die „Kommandozentren“ und die dafür nötigen Server gehörten dem ukrainischen Anbieter BlazingFast und stünden unter anderem in den Niederlanden, hieß es.
Die russische Regierung legte keinerlei Belege vor, die unabhängig überprüfbar sind.
Dem FSB zufolge war geplant, Informationen über eine „Krise des russischen Finanzsystems“ in sozialen Netzwerken und auf Blogs zu veröffentlichen und per SMS an Bewohner dutzender russischer Städte zu verschicken. Die Falschmeldungen sollten von einer Krise im Bankensystem, Insolvenzen und dem Entzug von Lizenzen handeln. Wie der Geheimdienst weiter erklärte, wurden die „nötigen Maßnahmen“ ergriffen, um die Gefahren für die Sicherheit Russlands zu „neutralisieren“. Das Verhältnis zwischen Moskau und Kiew ist unter anderem wegen des Ostukraine-Konflikts extrem angespannt.
Der Konzern BlazingFast wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, in keinerlei Cyberangriffe verwickelt zu sein. Sein Unternehmen biete Lösungen zum „Schutz vor Cyberangriffen an und nicht dafür, sie auszuführen“, sagte Direktor Anton Onoprijtschuk der Nachrichtenagentur AFP. Bislang hätten weder der FSB noch Kunden den Anbieter kontaktiert. Es werde aber ermittelt, sagte Onoprijtschuk.