Gemischtes

Trump-Effekt: Ford stoppt Mexiko-Werk und baut in den USA

Lesezeit: 2 min
04.01.2017 00:53
Nach der scharfen Kritik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump streicht Ford laut Reuters eine geplante Milliardeninvestition in Mexiko.
Trump-Effekt: Ford stoppt Mexiko-Werk und baut in den USA

Mehr zum Thema:  
Mexiko > USA > Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Mexiko  
USA  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein 1,6 Milliarden Dollar teures Werk in San Luis Potosi werde nicht gebaut, erklärte der zweitgrößte US-Autobauer am Dienstag. Statt dessen sollen 700 Millionen Dollar in ein Werk im US-Bundesstaat Michigan investiert werden. Trump hatte im Wahlkampf Firmen wie Ford wegen der Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer wie Mexiko attackiert. Fords Rivalen General Motors drohte Trump am Dienstag Strafzölle an, sollten weiter Fahrzeuge aus Mexiko eingeführt werden.

Trump hatte wiederholt erklärt, er werde es Ford nicht erlauben, das neue Werk in Mexiko zu eröffnen und werde auf importierte Ford-Fahrzeuge hohe Zölle erheben. Ford-Chef Mark Fields erklärte am Dienstag, die Entscheidung gegen Mexiko sei vor allem dem Rückgang bei der Nachfrage nach Klein- und Mittelklassewagen geschuldet. In Mexiko hätten vor allem solche Autos gebaut werden sollen. Ford werde bis 2020 rund 700 zusätzliche Arbeitsplätze in Flat Rock in Michigan schaffen. Dort sollten neue Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie selbstfahrende Autos produziert werden.

Trump selbst twitterte nach der Ford-Ankündigung: "Anstatt Jobs und Wohlstand wegziehen zu lassen, wird AMERIKA der große Magnet in der Welt zum AUFBAU VON INNOVATION & JOBS werden."

Der mexikanische Peso fiel nach Fords Ankündigung auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Er hatte bereits nach Trumps Wahlsieg Anfang November deutlich an Wert verloren.

Der Opel-Mutter General Motors warf Trump am Dienstag vor, Fahrzeuge des Typs Chevrolet Cruze steuerfrei aus Mexiko in die USA einzuführen. "Produziert in den USA oder zahlt eine hohe Steuer an der Grenze", twitterte er und drohte für solche Fälle neue Zölle an. GM wies die Vorwürfe zurück. Die Cruze-Limousine für den US-Markt werde nur in den USA gebaut. In Mexiko werde das mit dem VW-Golf vergleichbare Fließheck-Modell für den internationalen Markt gebaut. Nur wenige dieser Autos würden in den USA verkauft.

Die US-Autohersteller verlagern seit längerem wegen der niedrigeren Arbeitskosten die Produktion von Kleinwagen nach Mexiko und stellen in den USA vor allem Fahrzeuge der Oberklasse her. GM hatte erst im November angekündigt, 2000 Stellen an zwei Werken in den USA zu streichen. Insidern zufolge sollen einige Cruze-Modelle künftig in Mexiko und nicht mehr im Bundesstaat Ohio hergestellt werden.

Trump hatte im Wahlkampf das Freihandelsabkommen Nafta mit Mexiko und Kanada als "schlechtestes Geschäft aller Zeiten" bezeichnet und gedroht, Importzölle von bis zu 35 Prozent auf mexikanische Waren einzuführen. Er will die Vereinbarung neu aushandeln.

Der Ford-Verwaltungsratschef Bill Ford Junior erklärte, er habe Trump persönlich von der Entscheidung gegen Mexiko informiert. Dies sei aber vor dem Tweet des künftigen Präsidenten geschehen, GM möglicherweise mit Strafzöllen zu belegen.


Mehr zum Thema:  
Mexiko > USA > Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...