Unternehmen

Venture Capital: Deutschland wird wegen Trump-Politik interessant

Lesezeit: 1 min
13.01.2017 01:06
Die Ausrichtung der neuen US-Wirtschaftspolitik auf traditionelle Industrien eröffnet jungen deutschen Unternehmen die Chance, leichter an Venture Capital zu kommen.
Venture Capital: Deutschland wird wegen Trump-Politik interessant

Innovationen, Arbeitsplätze, Wachstum – fast drei von vier Bundesbürgern halten die Finanzierung junger, innovativer Firmen durch Venture Capital für richtig und erhoffen sich dadurch einen Schub für die Volkswirtschaft. So meinen 75 Prozent der Bundesbürger, dass mit Hilfe von Risikokapital aus Start-ups zuweilen große, profitable Unternehmen und neue Jobs entstünden. Und 77 Prozent der Deutschen befürchten, dass ohne Unterstützung von Venture Capital viele Gründer gezwungen wären mit ihren Ideen ins Ausland zu gehen – was dem Standort Deutschland schade. Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der international tätigen Venture-Capital-Gesellschaft e.ventures zum Thema „Welche Bedeutung hat Risikokapital für den Standort Deutschland“ zu der im Dezember dieses Jahres 1.000 Erwachsene in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

Die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der kommenden US-Regierung beurteilen dagegen die meisten Bundebürger als wenig hilfreich. So halten es 60 Prozent der Bundesbürger für falsch, wenn ältere, etablierte Branchen steuerlich gefördert würden, um damit teure Arbeitsplätze zu retten. 77 Prozent der Befragten erhoffen sich vielmehr, dass mit Hilfe von Start-ups und Venture Capital digitalen Geschäftsmodellen und dadurch dem Strukturwandel der Weg geebnet werde. Allerdings ist fast jedem zweiten Bundesbürger nicht richtig klar, was der Begriff Venture Capital genau bedeutet.

„Viele junge Firmen treiben die digitale Transformation an und bringen damit auch wichtige Innovationsimpulse zum Mittelstand. Für die Entwicklung der Volkswirtschaft sind Start-ups damit enorm hilfreich“, bewertet Andreas Haug, General Partner bei e.ventures, die Ergebnisse der Umfrage. Diese jungen Firmen sorgten für effizientere, transparentere Märkte. Sie veränderten über den Einsatz von Technologien die Wertschöpfungsketten und entwickelten für Verbraucher innovative, kundenfreundliche Services. e.ventures verstehe sich als Partner der Gründer und helfe diesen schon in einem sehr frühen Stadium: „Wir sind ein global tätiger Frühphasen-Investor und begleiten weltweit erstklassige Gründer und Teams mit einem digitalen Geschäftsmodell auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen Wachstumsunternehmen“.

Der Risikokapitalgeber e.ventures ist an etlichen Unternehmen im kalifornischen Silicon Valley beteiligt. Haug fürchtet allerdings nicht, dass sein Geschäft unter einem neuen US-Präsidenten schwieriger wird: „Der Markt für Venture Capital ist eher globaler Natur. Das Kapital fließt dorthin, wo es die besten Rahmenbedingungen findet. Werden die Möglichkeiten durch protektionistische Sperren eingeschränkt, dann fließen die Investitionen eben in andere Regionen, die bessere Voraussetzungen für Start-ups und Risikokapital bieten. Innovation findet in jedem Fall statt, die Frage ist nur, wo und wer den Nutzen davon hat.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...

DWN
Politik
Politik Grüne Planwirtschaft: Energie-Effizienz-Gesetz wird zum „Wachstumskiller“
05.06.2023

Das Ifo-Institut sieht durch das neue Energie-Effizienz-Gesetz eine Art Wirtschafts-Schrumpfungsprogramm auf uns zurollen. Das eigentliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Data-Act: Innovativ und souverän oder eher schädlich?
05.06.2023

Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden laut Bestrebungen der EU-Kommission durch den Data Act bessere Wettbewerbsbedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aufträge für deutsche Maschinenbauer brechen ein
05.06.2023

Deutsche Maschinenbauer haben mit einer anhaltend schlechten Auftragslage zu kämpfen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab es im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen können sich bald für „Klimaschutzverträge“ bewerben
05.06.2023

Mit sogenannten „Klimaschutzverträgen“ will Wirtschaftsminister Habeck Unternehmen subventionieren, die auf eine klimafreundliche,...