Politik

UN fordern wegen extremer Kälte Hilfe für Migranten auf Balkanroute

Die Lage der Migranten entlang der Balkan-Route ist wegen der extremen Kälte verheerend. Die UN fordern Sofortmaßnahmen. Mehrere Länder üben sich allerdings offenbar in einer Art passiven Widerstand.
13.01.2017 16:13
Lesezeit: 1 min

Angesichts der Kältewelle in Südosteuropa haben UN-Organisationen von den Ländern entlang der Balkanroute laut Reuters mehr Hilfe für Migranten gefordert. Es gehe um die Rettung von Menschenleben und nicht darum, bürokratische Vereinbarungen einzuhalten, sagte eine Sprecherin des Kinderhilfswerkes Unicef am Freitag in Genf. Besonders schlecht sei die Lage in Griechenland. Wegen der Kälte seien besonders Kinder für Atemwegserkrankungen anfällig.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR sind wegen des ungewöhnlich harten Wintereinbruchs fünf Menschen gestorben. So seien insgesamt vier Leichen entlang der türkisch-bulgarischen Grenze gefunden worden. Zudem sei ein Afghane gestorben, der bei minus zehn Grad den Fluss Evros zwischen der Türkei und Griechenland durchquert habe.

Das UNHCR forderte, Flüchtlinge und Migranten in bessere Unterkünfte auf dem griechischen Festland zu bringen. So lebten auf der Insel Samos 1000 Menschen in unbeheizten Zelten oder in anderen Unterkünften. Bereits in den vergangenen Tagen seien Hunderte in bessere Unterkünfte auf den Inseln Lesbos und Chios gebracht worden. Die UN-Helfer forderten zudem, die Migranten nicht von den Grenzen zurückzudrängen.

Die Balkanroute zwischen der Türkei über Griechenland und das frühere Jugoslawien war 2015 und 2016 eine wichtige Route auf der Weiterreise von Migranten vor allem nach Deutschland. Seit März vergangenen Jahres werden sie allerdings nicht mehr durchgewinkt, weil mehrere Staaten ihre Grenzen geschlossen haben.

Unicef äußerte sich auch über die Lage auf der Fluchtroute zwischen Nordafrika und Italien besorgt. Dort habe sich die Zahl unbegleiteter Minderjähriger im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2015 verdoppelt. Die Mehrzahl seien männliche Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren gewesen. Es seien aber auch jüngere Kinder und Mädchen darunter. Unicef forderte eine europäische Lösung, um die Minderjährigen zu schützen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...