Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA: Die Mehrheit der Amerikaner (53 Prozent) sagt, dass die US-Regierung ihre persönlichen Rechte und Freiheiten bedroht. Dies hat im Januar eine Telefonumfrage unter 1.502 Erwachsenen durch das Pew Research Center ergeben, berichtet die People & Press. Nur 43 Prozent der Befragten geben an, sich nicht durch ihre Regierung bedroht zu fühlen.
Das wachsende Gefühl der Bedrohung durch die Regierung ist bei den Anhängern der Demokraten, die mit Barack Obama derzeit die Präsidentschaft innehaben weniger verbreitet. Hier sagen 38 Prozent, die Regierung stelle eine Bedrohung ihrer Rechte und Freiheiten dar. Bei den Anhängern der Republikaner hingegen sagen 76 Prozent, dass die US-Regierung ihre Rechte und Freiheiten bedrohe.
Während 57 Prozent der Männer angaben, sich von der Regierung bedroht zu fühlen, sagten dies nur 49 Prozent der Frauen. Dass diese Bedrohung sehr real ist, sagte auch der Sicherheitsforscher Armin Krishnan. Etwa eine Million US-Bürger gelten als Terroristen und können im Grunde überall und jederzeit verhaftet und exekutiert werden (mehr hier).
Die Befragung ergab außerdem, dass das allgemeine Vertrauen der Amerikaner in die Regierung weiterhin sehr gering ist. Nur 26 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten immer oder meistens Vertrauen darin, dass „die Regierung in Washington das Richtige tut“. 73 Prozent gaben an, sie hätten nur manchmal oder nie dieses Vertrauen in die Regierung.
Unter den Weißen den Schwarzen ist das Vertrauen in die Regierung deutlich niedriger als bei den Schwarzen und den Lateinamerikanern. Zudem haben jüngere Menschen mehr Vertrauen in die Regierung als ältere Menschen. Und Demokraten haben mehr Vertrauen in die Regierung als die Republikaner (siehe Tabelle am Ende des Textes).
Nur 20 Prozent der Amerikaner sagen, dass sie alles in allem zufrieden sind mit ihrer Regierung. Doch mit 58 Prozent die Mehrheit ist frustriert, und 19 Prozent der Amerikaner sagen sogar, dass sie wütend sind auf ihre Regierung.
Nur ein einziges Mal seit 1997 gab es in den USA eine Mehrheit, die alles in allem mit der Regierung zufrieden war. Dies war unmittelbar nach den Anschlägen des 11. September, als die Zufriedenheit mit George W. Bushs Regierung plötzlich in die Höhe schoss.