Politik

Schweden will Zahl der Arbeitskräfte aus dem Ausland einschränken

Lesezeit: 1 min
25.02.2017 22:05
Der schwedische Premier Löfven will die Zahl der Arbeitskräfte aus dem Ausland einschränken. Durchsetzen kann er den Plan nicht, weil sein Koalitionspartner - die Grünen - diesen Schritt ablehnt.
Schweden will Zahl der Arbeitskräfte aus dem Ausland einschränken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Schweden will die Zahl von Arbeitskräften aus dem Ausland einschränken und einfache Jobs vorrangig an Arbeitslose und bereits im Land lebende Flüchtlinge vergeben. "Jobs, die keine oder nur eine geringe Ausbildung erfordern, sollen zuallererst von den Arbeitslosen ausgefüllt werden, die schon in unserem Land sind", sagte der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven am Freitag in Stockholm.

Zuvor hatte bereits Österreich angekündigt, inländische Arbeitslose bevorzugt behandeln zu wollen. Österreich zahlt Unternehmen einen Bonus, wenn sie Inländer beschäftigen.

Im vergangenen Jahr vergab Schweden mehr als 12.000 Arbeitsgenehmigungen an Menschen aus Ländern außerhalb der EU. Darunter waren laut Einwanderungsbehörde rund 4000 Ungelernte, die als Reinigungskräfte, Kellner und Mechaniker arbeiteten. Eine Arbeitsmigration, "die aus Tellerwäschern und Restaurantmitarbeitern besteht", sei "unvernünftig, wenn wir geeignete Leute haben, die als Flüchtlinge hierhergekommen sind", fügte der Regierungschef hinzu, der wenige Wochen vor dem Parteitag im April sein Programm präsentierte.

Seinen Angaben zufolge gibt es in Schweden 100.000 freie Stellen und rund 300.000 Arbeitslose. Arbeitsmigration solle daher auf Berufe beschränkt werden, in denen es einen Fachkräftemangel gebe. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen sind rund vier Prozent entweder arbeitslos oder gehen nicht zur Schule.

Die Sozialdemokraten führen eine Minderheitsregierung mit den Grünen, die den Plan des Ministerpräsidenten jedoch ablehnen. Eine Einschränkung der Arbeitsmigration vor den nächsten Wahlen im September 2018 gilt daher als unwahrscheinlich. Löfvens Äußerungen werden auch als Versuch gewertet, die Abwanderung von Wählern zu den Schwedendemokraten zu stoppen.

Schweden hatte 2014 und 2015 244.000 Asylbewerber aufgenommen - gemessen an seinen knapp zehn Millionen Einwohnern war dies die höchste Pro-Kopf-Quote in Europa.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Wo Finanzminister Lindner den Rotstift ansetzen will
02.12.2023

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkretisiert, in welchen Bereichen er Einsparungen für möglich hält, um die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Verwalter des Wohlstands sind mit ihrem Latein am Ende angekommen
02.12.2023

In Deutschland und Österreich sinkt die Wirtschaftsleistung. Was ist passiert? Welche geheimnisvollen, bösen Mächte sind da am Werk,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Raus aus den Schulden – Wie mit Kreditkarten-, Immobilien- und Konsumschulden umgehen?
02.12.2023

Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage steigt für viele Menschen das Risiko einer Überschuldung enorm, da Zinsen steigen, Arbeitsplätze...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Banken fordern ein Comeback der Verbriefungen
01.12.2023

Nachdem schon Commerzbank-Chef Knof ein Ende ihrer Stigmatisierung gefordert hat, macht sich nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing für...