Politik

Keine Fortschritte: EU tritt bei Energie-Union auf der Stelle

Die EU versucht, die Entwicklung der Energie-Union besser darzustellen als sie ist: Tatsächlich dümpelt das einstige Prestige-Projekt vor sich hin.
01.03.2017 00:54
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Maros Sefcovic, Vorsitzender der EU-Energieunion, startete Anfang Februar mit seiner zweiten Tour zur Förderung der EU-Energieunion. Er besuchte die niederländischen Städte Breda und Rotterdam. Vorangegangen war ein Bericht der EU-Kommission, wonach weitere Fortschritte zur Erreichung einer Energieunion gemacht würden. Eine Analyse des EUObserver zeigt allerdings, dass die EU-Kommission die angeblichen Fortschritte übertreibt. Der EU-Kommissar für den Klimawandel, Miguel Arias Canete, lobte , dass Europa „auf dem richtigen Weg ist, seine Klima- und Energieziele für 2020 zu erreichen“.

Diese Aussage ist richtig, weil die EU ihre drei Ziele in den Bereichen der Erhöhung der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien und der Treibhausgas-Emissionen erreichen wird. Diese Ziele wurden jedoch bereits 2008 in der ersten Barroso-Ära vereinbart.

Die aktuelle EU-Kommission kopierte einfach die Klimaziele aus der Ära von Barrosso und präsentierte sie im Februar 2015 als neue Ziele. Die Aktivitäten zur Erreichung dieser Ziele waren bereits im Gange, bevor der Begriff der „Energieunion“ überhaupt auftauchte.

Das Projekt der Energie Union umfasst fünf Dimensionen: Energiesicherheit, Solidarität und Vertrauen; Ein voll integrierter europäischer Energiemarkt; Energieeffizienz, um zur Mäßigung der Nachfrage beizutragen; Entkarbonisierung der Wirtschaft und Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

Ein anonymer Beamter der EU-Kommission sagte dem EU Observer im Hinblick auf den Energieunions-Bericht der EU-Kommission vom Februar 2017, dass es sich bei der Schaffung der Energieunion um einen kontinuierlichen Prozess handele. Allerdings verschwieg er, dass der Bericht vom Februar 2017 auf den Daten und der Situation des Berichts aus dem Jahr 2014 beruht, so das Blatt.

Für zwei der fünf Dimensionen - Energieeffizienz und Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit stammen die aktuellsten Daten aus dem Jahr 2014. Dies bedeutet, dass unbekannt ist, wie die EU in diesen Bereichen seit dem Projekt der Energieunion gearbeitet hat. Für die dritte Dimension der Energiesicherheit stammt nur einer von drei Indikatoren aus dem Jahr 2016. Die anderen beiden Indikatoren stammen aus dem Jahr 2014. Die Dimension des voll integrierten europäischen Energiemarkts hat seit dem Jahr 2015 neuere Daten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...