Politik

Trump laviert: US-Justizminister wegen Russland unter Beschuss

Lesezeit: 1 min
03.03.2017 01:14
US-Justizminister Sessions ist wegen zweier Treffen mit dem russischen Botschafter unter Druck. Sessions hat beim Hearing gelogen. US-Präsident Trump scheint zu zögern, ob er Sessions halten soll.
Trump laviert: US-Justizminister wegen Russland unter Beschuss

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Justizminister Jeff Sessions wird sich nach eigenen Worten aus den Ermittlungen zur mutmaßlichen Beeinflussung der Präsidentenwahl durch Russland heraushalten. Grund sei sein Engagement im Wahlkampf für Donald Trump, sagte der Republikaner am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Washington. Zugleich wies Sessions Kritik wegen seiner Russland-Kontakte zurück. Er habe sich mit Botschafter Sergej Kisljak in seiner Eigenschaft als Senator und nicht als Wahlkämpfer getroffen. Deswegen habe er sich auch nichts zu Schulden kommen lassen, als er bei einer Kongressanhörung im Januar die Kontakte nicht bekanntgegeben habe. Diese Geschichte nimmt Sessions in Washington allerdings niemand ab – nicht einmal seine republikanischen Freunde.

Sessions hatte sich mit dem Russen einmal in einer großen Gruppe mit anderen Botschaftern und einmal allein getroffen.

Die Demokraten hatten den Rücktritt des Politikers gefordert. Er habe unter Eid gelogen, sagte etwa die Abgeordnete Nancy Pelosi. Bereits seit dem vergangenen Jahr gibt es den Verdacht, Russland könnte die Wahl zugunsten Trumps beeinflusst haben könnte. Zu diesem Ergebnis kamen etwa die US-Geheimdienste. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Affäre ist für Sessions heikel, weil er als Justizminister zugleich Generalstaatsanwalt ist und das FBI ihm untersteht, dass bei den Ermittlungen zur Rolle Russlands federführend ist.

Am Donnerstag bestätigte das Weiße Haus außerdem einen Bericht, dass sich auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner mit dem russischen Botschafter getroffen habe.

Trump sagte bei einem Besuch in Virginia kurz vor der Pressekonferenz, Sessions genieße sein volles Vertrauen. Allerdings schien Trump eher zu lavieren: Auf die Frage eines CNN-Reporters, ob er noch Vertrauen in Sessions habe, sagte Trump lapidar: „Total.“ Trump sagte jedoch, dass er sich nicht bewusst war, dass Sessions sich mit dem russischen Botschafter getroffen habe. Auf die Frage, ob er dachte, dass Sessions während seines Senats-Hearings die Wahrheit gesagt habe, antwortete Trump: „Ich glaube, er hat es wahrscheinlich getan.“

Als er gefragt wurde, ob Sessions sich von den Untersuchungen fernhalten sollte, antwortete Trump: „Ich glaube nicht.“

Trump hatte erst kürzlich seinen Sicherheitsberater Michael Flynn fallengelassen. Es ist unklar, ob Trump bei Sessions bloß taktiert oder auch der Justizminister schon nach wenigen Tagen im Amt einen Anruf vom Chef bekommen könnte mit der Botschaft: „You're fired!“


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...