Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den US-Angriff laut Reuters als "Akt der Aggression" bezeichnet, der ihn an den Angriff des Westens auf den Irak 2003 ohne UN-Mandat erinnere. Russland werde von den USA eine Erklärung verlangen; er hoffe, dass die "Provokation" nicht zu einem irreparablen Schaden der Beziehungen zu den USA führen werde. Russen seien bei dem Angriff nicht getötet worden.
Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums bezeichnet den Angriff laut Reuters als "einmalige Maßnahme". Es gebe derzeit keine Pläne für eine Eskalation, sagt der Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte.
Das russische Außenministerium bezeichnet den Luftschlag als "gedankenlos". Die bestehenden Probleme würden dadurch verschärft. Der Schlag habe sich gegen ein Land gerichtet, das sich gegen Terrorismus engagiere. Mit dem Vorfall müsse sich der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung befassen.
Das russische Staatsfernsehen zeigt Bilder der bombardierten syrischen Luftwaffenbasis. Zu sehen sind Krater und Trümmer. Dem Sender zufolge ist die Startbahn jedoch weitgehend intakt. Es seien neun Flugzeuge zerstört worden.
Der Angriff ist nicht der erste Luftschlag der Amerikaner gegen Syrien: Im September 2016 waren bei einem Luftangriff auf den Flughafens von Deir al-Sor mindestens 80 syrische Soldaten getötet worden. Die Amerikaner behaupteten, dass der Angriff irrtümlich erfolgt sei. Eine Untersuchung hatte es nie gegeben. Nach dem Vorfall hatten die USA und Russland ein Memorandum über die Vermeidung von Vorfällen und die Sicherung der Flugsicherheit während der Operationen in Syrien abgeschlossen. Dieses Memorandum hat Russland laut TASS am Freitag ausgesetzt.
Die Erklärung der Russen: "Die russische Seite suspendiert das Memorandum über die Verhütung von Vorfällen und auf die Sicherung der Sicherheit von Flügen im Laufe der Operationen in Syrien, abgeschlossen mit den Vereinigten Staaten. Wir fordern den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, sich in einer dringenden Sitzung zu treffen, um die aktuelle Situation zu erörtern."
"Es ist offensichtlich, dass der Streik mit US-Raketen vorher vorbereitet worden war", sagte das russische Außenministerium. "Es ist jedem Fachmann klar, dass die Entscheidung, die Schläge durchzuführen, in Washington vor den Ereignissen in Idlib gemacht wurde, um Stärke zu demonstrieren. Es besteht kein Zweifel, dass der US-Militärschlag von der Situation in Mosul ablenken soll, wo infolge der Aktionen der US-Koalition hunderte von Zivilisten starben und die humanitäre Katastrophe schlimmer wird. "